wurzel´s Weblog

Nichts, als die ganze Wahrheit über sein Auslandssemester in Lund

Hej,
eigentlich habe ich einen eigenen Weblog, aber da Florian so nett war, ein Skript zu schreiben, das meine Einträge automatisch hier rein schreibt, kommt Ihr sogar auf mims-welt.de in den Genuss von einem Hauch von Schweden.
Optimaler ist natürlich, meinen Weblog direkt unter www.lund.christianmeesters.de zu besuchen.
Wo auch immer Ihr meine Berichte lest, ich wünsche Euch viel Spaß dabei!

[ LISTENANSICHT ]
Keine Küche, keine Dusche, aber dafür ein Klo und Internet
geschrieben am 16.08.2006 - sichtbar für alle

Ja, ich bin angekommen! Nachdem es in Düsseldorf mit 30 Minuten Verspätung los ging, war die Fahrt ansonsten ziemlich frei von Strapazen. Zunächst fand ich die Liege im Liegewagen zwar etwas unbequem, aber mit der Zeit schläft man dann doch noch ein, wenn sich nicht gerade ein ca. 10-jähriger Holländer im gleichen Abteil mit seiner Mutter unterhält.

Irgendwann, es muss mitten in der Nacht gewesen sein, jedenfalls kam es mir so vor, passierten wir die Grenze zu Dänemark und ich wurde mit einem lauten "Passports please!" unsanft geweckt. Ab diesem Zeitpunkt war ich natürlich wach, habe aber trotzdem versucht ein wenig Schlaf zu finden, bis der Zug in Kopenhagen ist.

Irgendwie muss ich es jedenfalls geschafft haben, denn schon bald verließen uns die beiden Holländer und zurück blieben nur noch ein Pärchen und ich. Wenige Stationen später stiegen wir dann am Hauptbahnhof in Kopenhagen auch aus.

Dort traf ich dann auch Vanessa, Denise und Steffi, wobei Denise und Steffi sogar mit Fahrrad angereist waren. Ich hätte das Fahrrad mit meinem ganzen Gepäck gar nicht mehr transportieren können, aber die beiden haben es trotzdem irgendwie geschafft, sodass wir sogar den nächsten Zug in Richtung Lund nehmen konnten.

Als ob es im Zug mit dem Gepäck und den Fahrrädern nicht schon eng genug gewesen wäre, nein es mussten auch noch andere Austauschstudenten mit dem Zug fahren und das ganze Unternehmen noch schwieriger gestalten. Um dem noch einen drauf zu setzen, wurde in Malmö der hintere Teil des Zuges, in dem wir natürlich standen, abgekoppelt, sodass wir weiter nach vorne laufen mussten, wo es auch schon ziemlich eng war. Trotzdem haben wir es irgendwie geschafft, alle in den Zug zu steigen, sodass wir dann halbwegs pünktlich um 11.20 Uhr in Lund ankamen.

Dort wurden wir dann freundlich von Mentoren, alles Studenten oder ehemalige Studenten, empfangen und abgeholt. Hier begann nun unser erster anstrengender Tag in Lund, den wir größtenteils mit Warten verbracht haben.

Zunächst mussten wir auf den Bus warten. Der Bus war nur ein sechssitziger Bus und wir waren bis dahin mindestens 40 Studenten, denen mit jedem Zug weitere folgten. Es stellte sich aber heraus, dass es nicht nur einen Bus gab, sondern dass die Mentoren mehrere Wagen zur Verfügung hatten, sodass das Warten doch nicht allzu lange dauerte.

Dann wurden wir zum AF-Building gefahren, wo wir als erstes in einer Warteschlange anstanden, um unser Gepäck zu verwahren. Als nächster Schritt war die Warteschlange zum registrieren, die wir dann mit ein wenig Warten gut überstanden hatten. Beim Registrieren bekamen wir zum ersten Mal den Satz zu hören, der uns den halben Nachmittag verfolgen sollte: "Passport and Letter Of Acceptance please!"

Nachdem wir beides brav vorgezeigt hatten, bekamen wir ein Welcome Package mit allerlei Informationen in die Hand gedrückt. Damit bewaffnet mussten wir uns erneut in einer Warteschlange anstellen, wo wir zum Glück von einem netten Herren abgefangen wurden, der uns in eine sehr kurze Schlange für das Anmelden zum Schwedisch-Kurs stellte. Nachdem wir die Schlange zügig hinter uns gelassen hatten: "Passport and Letter Of Acceptance please!"

Wieder zeigten wir beides brav vor und konnten uns somit für den Schwedischkurs anmelden und die dafür nötigen Bücher kaufen.

Anschließend ging es erneut zu der langen Warteschlange, die wir kurz zuvor schon in Angriff genommen hatten. Mit allerhand Gesprächsstoff überwanden wir aber auch dieses Hindernis bravourös, um einigermaßen genervt mit den Worten "Passport and Letter Of Acceptance please" begrüßt wurden. Nun bekamen wir endlich Gewissheit, dass wir eine Wohnung im Wohnheim hatten und durfen den Vertrag unterzeichnen. Was wir nun gekauft hatten, wussten wir bis dahin noch nicht und ich weiß bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, was die anderen für eine Wohnung haben.

Nun, mit unserem Mietvertrag in der Hand, wollten wir uns für die Exkursion innerhalb von Skåne anmelden. Leider war der gewünschte Samstagstermin schon voll, sodass wir nun am Sonntag um 8.30 Uhr am Dom sein dürfen. Etwas ungünstig, da Samstag Abend die große Welcome Party stattfindet. Aber auch das werden wir alle überstehen.

Für diese Welcome Party mussten wir auch noch Karten kaufen, doch hier kamen wir den netten Studenten an der Kasse zuvor, da wir das Spiel schon kannten und zeigten unaufgefordert unseren Personalausweis und den Letter Of Acceptance vor.

Nun durfte jeder endlich in seine Wohnung verschwinden, was aber nicht ohne große Warterei vonstatten ging - bei mir jedenfalls. Bis ein Bus der Mentoren vorbei kam, der in meine Richtung fuhr, verging mit Sicherheit eine dreiviertel Stunde. Immerhin habe ich in der Zeit ein 2nd Hand Fahrrad gekauft.

Im Wohnheim angekommen wurde ich direkt von einer netten Schwedin auf unserem Flur begrüßt. Sie wollte wissen, ob ich etwas von der Küche und den Duschen wüsste. Ich wusste natürlich von nichts und schaute ein wenig verwundert drein.

Sie erklärte mir, dass die Küche abgeschlossen sei und es so aussehe, als sei sie vollkommen leer geräumt. Außerdem war alles auf dem Flur sehr staubig. Die Duschen sahen auch nicht besser aus und das tollste ist, dass aus ihnen kein Wasser kommt.

Wie es aussieht, bin ich mitten in ein Wohnheim gekommen, das gerade einige Dinge renoviert. Da die Schwedin selber gerade erst eingezogen war, wusste sie leider auch nicht, was nun geschehen soll und auf dem Flur war sonst niemand anderes da. Also bin ich erst mal mit ihr rum gelaufen und habe versucht herauszufinden, was mit den Duschen und der Küche ist, bzw. wo man sich duschen kann. Leider wusste jeder, dass es irgendwie Probleme bei uns gibt, aber niemand kannte eine direkte Lösung.

Also habe ich mich erst mal meinem Zimmer gewidmet, das relativ groß ist und eine eigene Toilette hat. Außerdem funktioniert der Internetanschluss auch schon, ohne großartig etwas einrichten zu müssen.

Nach einiger Zeit kam ein anderes Mädchen auf dem Flur nach Hause, das mir dann Duschen im Keller, sowie eine Küche zeigen konnte. Die Duschen sind okay, auch wenn es lästig ist, in den Keller zum Duschen zu gehen, aber die Küche hat schon ein gewisses Eigenleben entwickelt, da sich niemand dafür zuständig fühlt. Daher stimmt mich auch nicht traurig, dass mein Schlüssel merkwürdigerweise nicht auf das Schloss passt.

Nachdem ich mich nach dieser kleinen Rundführung nochmal im Housing Office wegen der schlechten Zustände gemeldet habe, waren die dort ganz überrascht, dass die Arbeiten in Dusche und Küche noch nicht abgeschlossen sind. Sie wollen sich drum kümmern und mir morgen weitere Infos geben. Immerhin habe ich wegen des zusätzlichen Aufwandes die Decke und das Kissen umsonst bekommen.

Im Anschluss war ich noch kurz lebenswichtige Dinge, wie Obst, Klopapier usw. einkaufen, wobei ich wiederum froh war, schon die eine oder andere Einkaufsmöglichkeit in Lund zu kennen.

Nachdem ich dann abends die Duschen im Keller ausprobiert hatte, bin ich wieder zum AF-Building gefahren, da sich unsere Mentorengruppe dort treffen wollte. Interessant war, dass ich dort einen Freund von Cornelia getroffen habe, der momentan immer noch hier studiert, aber das nur nebenbei. Mit der Mentorengruppe sind wir dann jedenfalls ins Kulturen gegangen, wo ich einige nette Leute kennengelernt und einen schönen Abend verbracht habe. Dass wir von dem Quiz, das dort veranstaltet wurde kaum ein Wort verstanden haben, war nicht so schlimm, da unsere Mentoren die meisten Fragen gut übersetzen konnten und wir die Antworten sowieso nicht wussten.

Nun bin ich wohlbehalten wieder im Wohnheim angekommen und werde mich schleunigst ins Bett legen.

Nächste Tage hört Ihr sicherlich erneut von mir.


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