wurzel´s Weblog

Nichts, als die ganze Wahrheit über sein Auslandssemester in Lund

Hej,
eigentlich habe ich einen eigenen Weblog, aber da Florian so nett war, ein Skript zu schreiben, das meine Einträge automatisch hier rein schreibt, kommt Ihr sogar auf mims-welt.de in den Genuss von einem Hauch von Schweden.
Optimaler ist natürlich, meinen Weblog direkt unter www.lund.christianmeesters.de zu besuchen.
Wo auch immer Ihr meine Berichte lest, ich wünsche Euch viel Spaß dabei!

[ LISTENANSICHT ]
Das Ende mit viel Sitzen, Essen und Trinken
geschrieben am 06.04.2007 um 16:29 Uhr - sichtbar für alle

Lange ist es nun her, dass ich mich gemeldet habe und mittlerweile sitze ich schon wieder zu Hause in Goch. Der Gips ist übrigens nach insgesamt zwei Wochen abgekommen. Letztendlich erfuhr ich, dass die Sehne sich nicht gelöst hatte, sondern ein kleines Stück Knochen abgesplittert war. Ein Gips wäre nicht zwingend nötig gewesen, außer um die Schmerzen beim Bewegen zu verhindern.


Seit meinem letzten Eintrag ist eine Menge passiert, von der ich nur einen kleinen Teil berichten möchte, da es nun sowieso viel einfacher ist, es persönlich zu erzählen. Die Kurzfassung ist:

Ich hatte spontanen Besuch von Jasmin aus Bonn, war in einem Nationalpark, in dem die Wege teilweise in einem Bach endeten oder durch umgestürzte Bäume unterbrochen wurden, habe in Skånes Djurpark Elche gesehen, meinen Abschied in Lund gefeiert, die Arbeit inklusive Präsentation abgeschlossen und bin mit meinem Vater von Lund aus mit dem Auto nach Hause gefahren.


Letzteres ist nun auch schon fast zwei Wochen her, doch hatte ich leider kaum Zeit zu schreiben, da der Stress direkt weiter ging. Sonntag bin ich nach Bonn gefahren, um Annick wieder zu sehen und Montag Abend mit meinen Bonner Freunden Wiedersehen zu feiern. Am Dienstag ging es dann direkt auf ein Seminar von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Königswinter, wo ich mit 31 weiteren Studenten wichtige Dinge über soziale Marktwirtschaft, Demokratie in Deutschland, Geschichte der CDU usw. erfuhr. Insgesamt war ich eine Woche dort und hatte eine Menge Spaß. Es ließen sich dem Programm zwei rote Fäden entnehmen. Der erste war inhaltlicher Natur und der zweite das viele Essen.

Morgens fing es natürlich mit Frühstück an, dann gab es vor dem Mittagessen eine Kaffepause, auf die nach einer kurzen Seminareinheit das Mittagessen folgte. Danach gab es wieder Seminar, wobei zwischen Mittag- und Abendessen natürlich keine Kaffeepause mit Kuchen fehlen durfte. Das Programm zog sich somit von morgens 9 bis abends um 8 oder 9 und im Anschluss konnten wir uns in der hauseigenen Kneipe des Arbeitnehmerzentrums Königswinter vergnügen, wobei mir die Preise für Alkohol ziemlich günstig vorkamen, was sicherlich überwiegend an den gewohnten Schwedischen Preisen gelegen hat.

Da das Programm sehr eng gestrickt war und wir vor den Kneipenabenden nicht wirklich Freizeit hatten, begrenzten sich die Tätigkeiten in der letzten Woche auf im Seminar sitzen mit gleichzeitigem zuhören, wobei letzteres in den letzten Tagen durch erheblichen Schlafmangel bei den wenigsten Teilnehmern intensiv betrieben wurde, Essen und abendliches gemeinsames Trinken. Unser Referent meinte am letzten Tag, dass er uns bewundere, wie aufmerksam wir trotz des deutlichen Schlafdefizites jeden Morgen im Seminar schienen, wobei angemerkt werden muss, dass einige von uns es perfektionierten, den verpassten Schlaf während des Seminars nachzuholen.

Als das Seminar am letzten Dienstag zuende war, konnte ich nach Hause fahren und alles für meinen Umzug am Mittwoch vorbereiten, denn seit Mittwoch wohne ich endlich wieder im Wohnheim in Bonn. Außer der Zimmernummer hat sich nichts geändert und die alte Telefonnummer sollte auch bald wieder freigeschaltet werden.

Nachdem ich gestern zusammen mit einigen anderen Gruppenleitern 54 Kinder auf der Liturgischen Nacht betreut habe, bin ich nun verständlicherweise etwas müde und werde die verbleibende Freizeit genießen, bis die Uni am Dienstag wieder anfängt.


Was aus dieser Seite genau werden wird, nachdem ich nun wieder zu Hause bin, weiß ich noch nicht genau. Ich schätze, dass der Blog unter der bekannten Adresse weiterhin erreichbar sein wird und ich diesen in irgendeiner Weise in meine normale Homepage einbauen werde. Diese sollte dann auch mal etwas überarbeitet und aktualisiert werden. Vielleicht gibt es dort dann auch in ähnlich "regelmäßigen" Abständen und ähnlicher Form einige Dinge aus meinem Leben zu erfahren.

Bis dahin möchte ich mich verabschieden und bedanke mich bei allen fleißigen Lesern meines Blogs. Ich hoffe, dass ich bald Neues zu berichten habe und meine Homepage dann weiterhin ähnlich frequent besucht wird.


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Zugeschneit mit Gips an der Hand...
geschrieben am 25.02.2007 um 22:25 Uhr - sichtbar für alle

Tja, so kanns kommen. Nachdem die Schwellung des Daumens zurückgegangen war, ich ihn aber immer noch nicht komplett knicken konnte und er alle erdenklichen Farben annahm, bin ich am Donnerstag doch mal ins Krankenhaus gefahren. Die Ärztin hat sich den Daumen natürlich gut angeschaut und an verschiedenen Stellen zugedrückt, um zu sehen, ob es weh tut. Etwas verunsichert war sie dann, als ich jedes mal verneinte, weshalb sie mehrmals nachfragte, ob es wirklich nicht weh tue. Selbst als sie den anderen Daumen als Referenz nahm, schien sie immer noch etwas unsicher zu sein.
Gebrochen sei vermutlich nichts, aber es solle trotzdem lieber geröntgt werden. So geschah es dann auch und nach der Auswertung der Bilder stellte sich heraus, dass sich eine Sehne vom Knochen gelöst hat und ich den Daumen deshalb nicht knicken kann. Nun laufe ich für ca. eine Woche mit einem hübschen kleinen Gips durch die Gegend. Er stört aber nur wenig, da ich alles, bis auf das eine Gelenk am Daumen bewegen kann.
Lästig ist es nur, wenn ich meine Handschuhe anziehen möchte, aber sie passen gerade eben noch drüber. Da wir momentan aber ziemlich eingeschneit sind, fahre ich sowieso nicht mit dem Fahrrad (das momentan sowieso einen Platten hat) und zu Fuß sind die Handschuhe nicht ganz so dringend nötig.
Im Unterschied zu Deutschland, wird hier in Schweden kaum gestreut, wenn es geschneit hat. Die Straßen und Fußwege werden höchstens mit einem Schneepflug geräumt und wenn man Glück hat, wird doch etwas Sand/Kies gestreut, was aber auch nichts bringt, wenn es einen Tag später bei Minustemperaturen regnet und alles mit einer schönen Eisschicht überzogen wird. Gestern war es ein ziemlicher Kampf, den Berg bis zum Labor hoch zu laufen, da der plattgetretene Schnee und der Eisregen fast ideale Bedingungen zum Schlittschuh laufen boten.
Heute hat es aber ein wenig getaut, sodass die Straßen und Fußwege einigermaßen von Schnee und Eis befreit sind. Der Rest von Lund ist aber immer noch von einer dicken weißen Schneeschicht überzogen. Da für die nächsten Tage Plustemperaturen und Regen gemeldet sind, wird sich das aber vermutlich auch schnell ändern.
Immerhin bin ich nun mal in den Genuss von etwas mehr Schnee, als in Deutschland gekommen. Schnee über einen etwas längeren Zeitraum würde mich zwar nicht stören, aber wenn ich höre, wie extrem der Winter hier im letzten Jahr war, dann ist es vielleicht doch nicht so schlecht, wenn der Schnee bald wieder verschwindet...


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Fotos aus Stockholm sind online
geschrieben am 18.02.2007 um 23:10 Uhr - sichtbar für alle

Lang, lang hat es gedauert, aber letztendlich sind die Fotos, oder zumindest ein Teil der Fotos online.
Viel Spaß damit!


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Von drei Physikern, einem Mathematiker, einem Biologen und anderen Sachen...
geschrieben am 18.02.2007 um 23:09 Uhr - sichtbar für alle

Vielen dürfte bekannt sein, dass sich Physiker und Mathematiker häufig nicht leiden können und gerne übereinander her ziehen. Ganz anders verhält es sich, wenn auf einmal ein Biologe anwesend ist. Dann wird der Unterschied zwischen Physiker und Mathematiker verschwindend gering im Vergleich zu den Unterschieden zum Biologen.
Dies musste ich schon des öfteren feststellen, vor allem, wenn wir uns Mittwochs abends im Physiker Pub treffen. Somit habe ich einmal in der Woche tierisch unter blöden Sprüchen von Physikern und Mathematikern zu leiden.
Trotzdem habe ich mich entschieden, für ein paar Tage mit Jörn, Johannes, Michael (alle drei Physiker) und Markus (Mathematiker) nach Stockholm zu fahren. Mir war klar, dass dies kein Spaßtrip werden würde, wenn ich so lange mit den vieren zusammen sein würde, aber irgendwie würde ich das schon überstehen. Letztendlich war es auch gar nicht so schlimm, denn wie es scheint, haben die vier nicht genug Energie, über einen längeren Zeitraum gegen einen Biologen zu wettern. Mittwochs spüre ich also schon die gebündelte Energie von einer Woche. Somit wurde es insgesamt also ein ganz ruhiger Trip.
Los ging es Donnerstag morgens um 9 bei minus 8 Grad, als Markus mich mit dem Auto abholte. Dann fuhren wir zu Michael und wollten von dort zum Bahnhof fahren, um Sonja zu verabschieden, die leider endgültig nach Hause fuhr. Michael war aber noch nicht fertig mit Baguette machen, sodass wir ihm erst noch geholfen haben, diese fertig zu machen, denn schließlich war dies unser geplantes Mittagessen.
Nach telefonischer Verständigung mit Sonja, bzw. Jörn erfuhren wir, dass Sonja sich entschlossen hatte einen Zug später zu nehmen, damit wir sie noch verabschieden konnten. Somit trafen wir Jörn, Johannes und Sonja am Bahnhof und setzten Sonja in den Zug in Richtung Kopenhagen. Als der Zug dann abgefahren war, konnte es endlich los gehen.
Zum Glück hat Markus einen Kombi, denn das Gepäck von fünf Leuten ist nun mal nicht wenig, vor allem wenn "der Biologe eine riesige Monstertasche" mitnimmt. Ich fand aber, dass die Tasche gar nicht so groß war und eine kleinere hatte ich nun mal nicht hier. Es war aber noch genügend Platz im Auto, sodass Markus sogar alle drei Spiegel nutzen konnte.
Auf der Fahrt habe ich endlich mein erstes Elch-Warnschild in Schweden gesehen. Alle, die hoffen, dass ich ihnen eines mitbringe, muss ich enttäuschen. Wir konnten nicht mal eben auf der Autobahn anhalten, um es abzuschrauben. Vor allem hätte erst mal jeder von uns eines für sich haben wollen.
Am späten Nachmittag kamen wir dann endlich im verschneiten Stockholm an und brauchten gar nicht lange, um unsere Jugendherberge zu suchen. Johannes, Michael und ich teilten sich ein Viererzimmer, während die beiden "Schnarcher" unter uns, Markus und Jörn, ein Zweierzimmer bezogen.
Nachdem wir unten in der Küche die letzten Baguettes gegessen und uns ein wenig ausgeruht hatten, gingen wir einkaufen und machten daraufhin das erste Mal die Stadt unsicher. Am Freitag wurde dann die Stadt erst mal zu Fuß erkundet und wir kauften uns die sogenannte Stockholm Card, mit der man für 48 Stunden kostenlosen oder vergünstigten Zugang zu diversen Sehenswürdigkeiten hatte und die U-Bahn kostenlos nutzen konnte.
Stadthaus, Wassermuseum, Nobel-Muesum, Musikmuseum und das naturhistorische Museum sind nur einige der Museen und Kirchen, die wir gesehen haben und in denen wir uns immer wieder aufwärmen konnten. Sehr zu empfehlen ist auf jeden Fall das Vasa-Museum, in dem das 1961 geborgene und restaurierte schwedische Schlachtschiff von 1628 ausgestellt ist. Ebenfalls empfehlenswert (nicht nur für Kinder) ist das Junibacken, welches ein Museum für Kinder ist, in dem alles Mögliche über Figuren von Astrid Lindgreen ausgestellt ist. Dort sind Jörn, Markus und ich am Sonntag alleine hingegangen, während Johannes und Michael lieber etwas Kunst sehen wollten. Aber wie man auch auf den Fotos sehen kann, hatten wir dort sichtlich Spaß.
Spaß hatten wir aber insgesamt, auch wenn es morgens manchmal etwas früh und abends spät war. Nicht verwunderlich ist da, dass sowohl Jörn, als auch Markus am Samstag vergessen hatten, ihren Wecker zu stellen und somit später zum Frühstück kamen. Alles in Allem hat es aber immer ganz gut geklappt und nach dem abendlichen Einkaufen im ICA oder Coop Supermarkt wurde spät gekocht und die Planung für den nächsten Tag unternommen.
Da wir mit dem Auto gefahren waren, war es am Abreisetag überhaupt kein Problem noch einmal bei Mariestad vorbei zu fahren und noch Schloss Gripsholm zu sehen. Nach den fünf Tagen Stockholm kann ich sagen, dass sich die Tour auf jeden Fall gelohnt hat und ich Stockholm irgendwann nochmal gerne bei wärmeren Temperaturen erleben würde.

Seit ich aus Stockholm zurück bin, war ich aber nicht untätig. Natürlich habe ich wieder eine Menge im Labor gestanden, wobei die letzten zwei Wochen leider mehr oder weniger umsonst waren, da meine Bakterien erst nicht richtig wachsen wollten, dann starben sie ohne ersichtlichen Grund und als ich sie endlich da hatte, wo ich sie haben wollte, hatten wir eine Kontamination in den Schläuchen, sodass ich morgen noch einmal von vorne anfangen darf.
Am letzten Donnerstag war dann mal wieder eine WG-Party angesagt. Wie beim letzten Mal gab es eine Tour de Chambre, was heißt, dass jeweils zwei oder drei von uns zusammen ein Thema für einen Raum vorbereiten und man dann von Zimmer zu Zimmer zieht und irgendwelche Spiele macht, bzw. einen Drink serviert bekommt. Dieses Mal war ich mit Lina und Åsa zusammen und wir hatten das Thema Rot gewählt. Zum Thema Rot passt natürlich auch Liebe, weshalb wir uns als Spiel Norwegische Karaoke ausdachten, bei der Lovesongs oder andere Lieder mit dem Thema Rot geungen werden sollten. Wir teilten die anderen in zwei Gruppen auf und nacheinander musste jeweils einer der Gruppe vortreten und den Song, den er über Kopfhörer hörte singen. Der Rest der Gruppe musste versuchen, das Lied zu erraten. Scheint teilweise gar nicht so einfach zu sein.
Auch nicht so einfach war es an dem Abend generell für mich, da dieses Mal alles auf Schwedisch gemacht wurde. Aber einen Großteil habe ich doch noch verstanden und wenn ich mal etwas nicht verstanden habe, konnte mir meistens jemand helfen und es kurz auf Englisch erklären.
Gegen elf Uhr machten wir uns dann langsam auf den Weg in die Malmö Nation, wo ich auch noch Johannes und Jörn traf. Ich muss aber sagen, dass mir die Nation nicht so sehr gefällt und ich nicht weiß, ob ich da nochmal hin gehen werde.

Am Samstag war ich dann zum ersten Mal in meinem Leben Ski fahren. Mit ein paar Leuten aus unserer Arbeitsgruppe hatten wir uns entschlossen zusammen nach Vallåsen, etwa eine Stunde von hier, zu fahren. Also trafen sich um acht Uhr drei Schweden, drei Brasilianer, ein Italiener und ich und wir machten uns auf den Weg.
Bisher waren nur die drei Schweden schon einmal Ski gefahren. Desweiteren kannte Maurizio schon das Gefühl auf Ski, da er in Italien regelmäßig Langlauf gemacht hat. Somit gingen wir zunächst einmal auf die Kinderpiste, um langsam zu lernen, wie man Ski fährt. Das wurde aber ziemlich schnell langweilig, sodass wir uns bald auf die grüne Piste, die leichteste Kategorie, begaben. Meine erste Abfahrt habe ich sogar ohne Sturz überlebt, wobei ich im letzten Abschnitt etwas überrascht war, dass es auf einmal etwas steiler wurde und ich somit ziemlich schnell an Tempo gewann. Bei der nächsten Abfahrt war ich dann vorbereitet und wusste, dass ich mich vielleicht doch etwas mehr drehen sollte, wenn ich nicht so schnell fahren wollte.
Nach für mich vier Abfahrten und ich denke zwei für die Brasilianer gingen wir ins Restaurant, um etwas zu essen. Danach wollte ich mit den drei Schweden die blaue Piste ausprobieren und wir mussten feststellen, dass der Schnee schon relativ nass war, da wir Temperaturen über 0 Grad und Sonne hatten. Auf der etwas steileren Piste und im schwereren Schnee habe ich mich dann doch das ein oder andere Mal hingelegt. Leider muss ich mir dabei irgendwie ein wenig den rechten Daumen verstaucht haben, was momentan etwas lästig ist, da ich diesen normalerweise benutze, um die Leertaste zu drücken. Beim Schreiben dieser Zeilen habe ich mich aber schon fast daran gewöhnt, den linken Daumen zu nutzen.
Mit ein wenig Ruhe und etwas Eis wird es aber mit Sicherheit die nächsten Tage schon wieder besser sein.
Ich denke, dass es nun erst mal genug Text für die nächsten Tage war und die Fotos von Stockholm kommen schließlich auch noch dazu.


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Keine Zeit und Lust zu schreiben, aber dafür kommt schon mal Werbung...
geschrieben am 04.02.2007 um 23:07 Uhr - sichtbar für alle

Hej! Mittlerweile bin ich aus dem winterlichen Stockholm zurück und ich könnte sicherlich Einiges darüber schreiben, aber da ich die ganze Woche schon wieder gearbeitet habe (inklusive Wochenende), hatte ich bisher wenig Zeit, mir was Kreatives auszudenken und gleichzeitig die über 300 Fotos zu sichten, um Euch ein paar Eindrücke zu geben.

Da ich Euch aber nicht komplett auf der Seite hier versauern lassen will, gibts schon mal Werbung für den nächsten Eintrag und für eine Auswahl von Fotos aus Stockholm. All das kommt irgendwann demnächst.

So lange will ich Euch nun mit der Info, dass es hier auch wieder wärmer ist und mit dem ersten Foto aus Stockholm alleine lassen.



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Der Winter ist da!
geschrieben am 22.01.2007 um 18:27 Uhr - sichtbar für alle

Hej, nun ist doch doch noch passiert! Es hat heute geschneit und es ist sogar ne ganze Menge liegen geblieben. Von heute Morgen bis irgendwann heute Nachmittag hat es mehr oder weniger durchgehend geschneit und Lund liegt nun unter einer Schneedecke von ein paar Zentimetern.
Nebenbei ist es momentan ziemlich glatt. Es war lustig, manchen Leuten auf meinem Heimweg aus dem Labor zuzusehen, da die Bürgersteige vor allem auf etwas unebeneren Stücken ziemlich schwierig begehbar waren. Leider waren die Radwege und die Straßen auch noch nicht gestreut und ich musste mit dem Rad auch ziemlich vorsichtig sein.
Morgen soll die Sonne scheinen und dann sieht alles bestimmt viel netter aus, als heute. Die ganzen nächsten Tage soll es ziemlich kalt sein und ich schätze, dass der Winter langsam wirklich hier angekommen ist.
Von Donnerstag bis Montag werde ich mit ein paar Leuten in Stockholm sein. Ich bin gespannt, wie kalt es dort sein wird, denn Stockholm liegt noch ein ganzes Stückchen weiter nördlich, als Lund.
Dies alles nur als kurze Info, vor allem für die vielen Leute, die andauernd fragen, ob es schon geschneit hat...


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Zurück im Alltag
geschrieben am 13.01.2007 um 13:36 Uhr - sichtbar für alle

Weihnachten ist vorbei, Silvester gelaufen und nach ca. zweiwöchigem Heimaturlaub in Bonn, Goch, Velbert und Neuss bin ich nun schon wieder über eine Woche lang in Lund und habe mich wieder an das Leben hier gewöhnt. Nebenbei hat sich Lund 2006 nun zu Lund 2006/2007 entwickelt und Ihr könnt ab sofort auch die neusten News aus dem Jahr 2007 erfahren...
Mittlerweile ist es hier sogar kälter, als in Goch, was um Weihnachten rum nicht der Fall war. Das muss aber trotzdem nicht heißen, dass es hier kalt ist. Momentan schlagen wir uns mit Höchsttemperaturen von ca. 9 Grad Celsius rum und ich habe langsam das Gefühl, dass es hier wirklich nie richtig schneien wird. Ihr braucht also gar nicht mehr nach Schnee zu fragen...
Obwohl der Großteil meiner Freunde noch nicht hier angekommen ist, war diese Woche aber nicht viel anders, als die letzten Wochen hier in Lund. Ich war am Dienstag schon wieder Bowling spielen und Mittwoch natürlich wieder im Physiker Pub. Einzig anders war, dass meine Bakterien sich anscheinend vorgenommen haben, mich dieses Jahr zu ärgern und nicht zu wachsen.
Einerseits ist es natürlich schade, wenn ein Experiment nicht klappt, aber andererseits war es erfreulich, dass ich am Donnerstag nicht bis tief in die Nacht bei meinen lieben Kleinen bleiben musste und somit meine leichte Erkältung etwas besser auskurieren konnte. Mittlerweile gehts mir aber wieder ganz gut und für heute habe ich mir vorgenommen, ein wenig Datenauswertung zu machen, um das nicht alles kurz vor dem Abgabetermin machen zu müssen.
So viel erst mal von meiner Seite und demnächst gibt es bestimmt wieder Spannenderes zu erzählen.


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Ich lebe noch #2!
geschrieben am 13.12.2006 um 22:43 Uhr - sichtbar für alle

Ja, ich lebe immer noch! Ich habe wieder etwas länger nichts mehr geschrieben, aber ehrlich gesagt, war die letzte Zeit auch relativ unspektakulär. Mittlerweile läuft im Labor alles ganz gut und ich habe nun auch einigermaßen einen Durchblick, was ich überhaupt mache. Caldicellulosiruptor saccharolyticus oder kurz und liebevoll Caldi wächst immer fleißig, leider auch über Nacht, was etwas lästig ist, wenn ich eine Fermentation gestartet habe und während der ganzen Zeit möglichst kontinuierlich Proben nehmen muss. Deshalb kam es bisher schon mehrfach vor, dass ich morgens um 6 Uhr im Labor sein musste, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran, und immerhin kann ich mit Karin, meiner Betreuerin, unterschiedliche Schichten machen, sodass immer nur einer über Nacht Proben nimmt.
Diese Woche war Karin allerdings in Aachen, weshalb ich alles mehr oder weniger alleine durchführen musste. Immerhin hat Ahmad am Mittwoch Nachmittag für ein paar Stunden Proben genommen, sodass ich mich zu Hause ein wenig entspannen konnte, was beim Wäsche waschen allerdings nicht allzu gut ging. Immerhin war ich nachts um halb drei fertig und konnte endlich schlafen. Leider habe ich es in letzter Zeit wegen akutem Schlafmangel nicht mehr allzu oft geschafft, abends länger aus zu gehen, aber ab und zu schaff ich es dann doch noch.
Gestern war z. B. bei Michael Feuerzangenbowle angesagt, sodass ich dieses Jahr doch nicht darauf verzichten musste. Ein wenig hat es uns zu bedenken gegeben, als wir die Feuerzangenbowle selber anzünden konnten, aber vom Geschmack her war meiner Ansicht nach nicht zu viel Rum drin und ich schätze, dass es sowieso nur die Oberfläche war, die genügend Alkohol enthielt, um brennbar zu sein.


Ansonsten gibt es hier in Schweden aber nicht allzu viel zu berichten. Immerhin war ich am letzten Wochenende wieder auf Heimaturlaub, um Schwager zu werden. Das wäre mir vermutlich auch in Schweden gelungen, da ich dabei wenig oder eher gar keine Entscheidungsfreiheit hatte, aber für so einen Anlass kommt man dann doch gerne extra nach Hause und ehrlich gesagt, war es wirklich eine schöne Hochzeit. Einen vorteilhaften Nebeneffekt gab es sogar auch noch, denn am Sonntag konnte ich mich mit Annick, einer Bio-Studentin aus Bonn, in Düsseldorf treffen und einen schönen Tag zusammen verbringen. Allen, die sich bisher Hoffnungen gemacht haben, weil ich seit fast anderthalb Jahren Single war, muss ich diese Hoffnungen nun leider zerstören, den seit unserem Treffen sind wir zwei nun endlich offiziell zusammen.


Das wars soweit erst mal von meiner Seite und in anderthalb Wochen bin ich ja schon wieder in Deutschland und vielleicht sieht man sich ja hier oder dort. Erst mal bin ich kurz in Bonn, bevor es zurück nach Goch geht. Über die Tage nach Weihnachten gibt es bisher noch relativ wenig Planungen, außer dass ich an Silvester mit einigen Leuten aus Bonn in Neuss feiern werde.
Bis demnächst, wenn es mal wieder was Neues zu berichten gibt...


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Besuch, keine Hamburger, ein netter Zufall und eine Unterschrift...
geschrieben am 18.11.2006 um 16:45 Uhr - sichtbar für alle

Nun ist der November schon über die Hälfte um und ich habe immer noch keinen Eintrag gemacht. Das will ich hiermit endlich mal ändern.
In der Zeit seit meinem letzten Eintrag ist eine Menge passiert, allerdings wiederum nicht so viel, was erwähnenswert wäre. Den Kurs Molecular Biotechnology habe ich mit der schwedischen Bestnote bestanden, obwohl ich am Tag der Abschlusspräsentationen ziemlich verschlafen habe und somit einen Teil verpasst habe. Beim Notensystem, was für mich gilt habe ich aber nur die zweitbeste mögliche Note bekommen, wobei die Noten in Bonn sowieso nicht zählen. Es hätte auch genügt, einfach nur so zu bestehen. Das nächste Mal werde ich aber vielleicht nicht gerade am Abend zuvor Halloween feiern, damit ich pünktlich aufstehen kann...

Am letzten Wochenende waren dann meine Eltern zu Besuch und ich habe ihnen Lund und Umgebung ein wenig näher gebracht. Ich weiß nicht, womit wir es verdient haben, aber das Wetter war besser, als es gemeldet war, was aber nicht zwingend heißt, dass es toll war. Am ersten Tag war es schön sonnig und es war ideales Stadtführungswetter. Am Samstag hat es morgens zwar geregnet, aber als wir in Malmö ankamen, was wir uns ansehen wollten, hörte es schnell auf zu regnen. Es war allerdings relativ windig, was leider nicht ausbleibt, wenn man direkt an der Küste ist.
Leider sind wir nicht mehr dazu gekommen, einmal bei "Max Hamburgare på svenska" in Lund essen zu gehen, denn das ist schon eine Erfahrung wert, aber die Restaurants, wo wir essen waren, waren auch sehr gut und vor allem hat das Essen toll geschmeckt.
Alle, die sich nun Fragen, was Max überhaupt ist, denen sei gesagt, dass es eine schwedische Fast Food Restaurantkette ist, die es sogar mal geschafft hat, dass McDonalds ein Restaurant schließen musste, da es nicht so gut angenommen wurde, wie Max. Ich kann den Grund verstehen, denn der Name ist wirklich Programm. Die Hamburger sind ziemlich groß und werden vor allem frisch zubereitet.
Wer mehr über Max wissen will, kann einfach die Homepage aufsuchen, oder mich besuchen und es einmal selber testen. Es lohnt sich!

In dieser Woche habe ich nun endlich mit dem Research Project im Labor angefangen, was mir wesentlich mehr Spaß macht, als die ganze Zeit in Hörsälen zu hocken.
Nebenbei ergab sich dort auch ein ganz lustiger Zufall. Im letzten Kurs mussten wir während eines Literaturprojektes mit vier Leuten einen Review Article schreiben und wie der Name Literaturprojekt schon sagt, gibt es da eine Menge an Literatur zu lesen. Als wir einmal Nachmittags im Computerraum saßen und nach Literatur suchten, bemerkte ich, dass fast alle Artikel zu meinem Thema von einem Herrn namens Ingram geschrieben waren. Wenigstens stand sein Name an letzter Stelle der Autoren. Spaßeshalber sagte ich dann, dass ich den Kerl irgendwann mal gerne kennenlernen würde und nun kann sich jeder vorstellen, wer am Donnerstag aus Amerika in Lund angekommen ist...
Richtig! Ein netter Herr namens Ingram, der nicht nur den gleichen Namen trägt, sondern auch die gleiche Person ist. Hinzu kommt noch, dass er auf dem gleichen Forschungsgebiet tätig ist, wie unsere Arbeitsgruppe, weshalb er überhaupt hierhin gekommen ist. Gestern hatte ich dann das Vergnügen, ihn persönlich zu treffen und mich auch mit ihm zu unterhalten.
Ich konnte es mir natürlich nicht verkneifen, ihm die Geschichte zu erzählen und ihn nach einem Autogramm zu fragen. Nun ziert die erste Seite meines Laborbuches die Unterschrift von Lonnie O. Ingram...

So viel erst mal von mir, vielleicht gibts nun mal wieder mehr News von mir, aber ich will lieber nichts versprechen.


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Ich lebe noch!
geschrieben am 26.10.2006 um 20:34 Uhr - sichtbar für alle

Hej, ich lebe noch! Aus diversen Gründen habe ich lange nichts mehr von mir hören lassen. Das liegt vor allem daran, dass ich momentan in der Uni sehr viel zu tun habe und nebenbei natürlich noch andere Freuden des Lebens genießen will und deshalb eher etwas hier in Lund unternehme, als alleine am PC sitzend den Kontakt mit der Außenwelt herzustellen.
Das soll natürlich nicht heißen, dass ich mit Euch nichts mehr zu tun haben will, aber momentan liegen meine Prioritäten in der physisch kontaktierbaren Welt. Zurück in Deutschland werdet Ihr aber vermutlich wieder die Nummer eins sein!
Über die hiesigen Freuden des Lebens werde ich aber mit Sicherheit nach Beendigung meines jetzigen Kurses Anfang November berichten. Entweder in ausgedehnter Form, um Euch alles nachzuliefern, was Ihr verpasst habt, oder aber in Kurzform, um auch noch etwas erzählen zu können, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin.

Damit wäre ich auch schon beim nächsten Punkt, den ich ansprechen möchte. Es gibt schon länger ein Gerücht darüber, dass ich nicht schon im Januar zurück komme, sondern erst im Februar. Dieses Gerücht möchte ich zum Teil bestätigen! Ich werde nicht im Januar zurück nach Deutschland kommen, aber auch nicht im Februar. Da ich ab November ein kleines Forschungsprojekt in der Mikrobiologie der Technischen Hochschule hier machen werde und dieses erst Ende März abgeschlossen sein wird, werde ich erst danach wieder zu Hause sein, ausgenommen natürlich Weihnachten und Sylvester.
Das wars fürs Erste von mir und ich verabschiede mich bis demnächst...
Hej då!


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Fotos der Korridorparty sind online!
geschrieben am 07.10.2006 - sichtbar für alle

Die Fotos der gestrigen Party sind nun online und Ihr könnt einen Eindruck von meinen Mitbewohnern bekommen und sehen, wie verrückt es hier zuging.


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Der ewig währende Kampf um einen Helm und eine Unterhose
geschrieben am 07.10.2006 - sichtbar für alle

Gestern war auf meinem Korridor eine lustige Korridorparty, die zunächst einmal mit einer kleinen Preparty für die Bewohner des Korridors begann.

Es hatten sich zuvor Paare gefunden, die in einem ihrer Zimmer einen Drink, sowie ein oder zwei Spiele für die anderen vorbereiten sollen. Gestartet wurde dann im ersten Raum, wo wir hinter einem blauen Tuch kleine Tütchen angeln mussten. In meiner Tüte waren Rosinen drin, aber es gab auch 50 Öre oder eine Batterie. Als Drink gab es irgendeinen Kurzen, der nicht sonderlich gut schmeckte.

In jedem Raum gab es neben den Spielen außerdem ein Wetttrinken. Wer seinen Drink als erstes geleert hatte, dem wurde die große Ehre zuteil, einen Plastikhelm tragen zu dürfen. Wer allerdings der Letzte war, der musste eine überaus unmodische Unterhose tragen. Da der Drink im ersten Raum nur sehr klein war, wurde es sehr schwierig, einen Verlierer zu bestimmen, denn alle waren nahezu gleich schnell. Zum Glück beging Björn während der Diskussin den Fehler und wollte auch noch den allerletzten Tropfen aus seinem Glas heraus bekommen, sodass er sofort als Verlierer deklariert wurde.

Im nächsten Raum gab es irgendeinen Cocktail in Kokosnüssen serviert. Da diese nur ein kleines Loch für den Strohhalm hatten, konnte man hier auch nicht direkt beurteilen, wie voll oder leer die Kokosnuss noch war. Björn hatte das Glück, dass seine Kokosnuss versehentlich gar nicht gefüllt worden war und er somit die Unterhose gegen den Helm tauschen konnte. Das Bestimmen von Gewinner und Verlierer lief mehr oder weniger auf Vertrauensbasis und man glaubte den anderen, dass sie mit dem Drink fertig waren. Aber trotzdem wurde das ein oder andere Mal etwas gefuscht und wenn nur noch zwei Leute übrig waren, wurde schon mal gerne beim Trinken ausgeholfen, um einer der zwei Personen die Unterhose anzudrehen.

Im folgenden Raum konnte ich zum ersten Mal den Helm erobern, denn der Drink schmeckte mir nicht, sodass ich ihn einfach in einem Zug runtergespült habe. Das für den Raum verantwortliche Paar hatte sich als Thema eine Party wie in der fünften Klasse gesetzt. Dementsprechend lief dort Musik, die hier in Schweden in den Neunzigern gehört wurde. Für mich unterschied sie sich leider nicht sonderlich von der übrigen Musik, da ich die Lieder zum Großteil nicht kannte. Aber nicht nur die Musik war im Stil der Neunziger, nein es wurden auch Spiele gespielt, die schwedische Teenager schon mal spielen. Eine Person muss z.  B. vor die Tür gehen und dann eine Händeschütteln, eine Umarmung, einen Kuss auf die Wange, einen Kuss auf den Mund oder einen Zungenkuss wählen. Dann wird auf eine Person gezeigt und der vor der Tür Stehende muss, die Person akzeptieren oder ablehnen, ohne zu wissen, um wen es sich handelt. Diese Person musste dann geküsst oder umarmt usw. werden.

Am interessantesten wurde es natürlich, wenn jemand den Zungenkuss gewählt hatte, wie es Michael gemacht hat. Obwohl wir versuchten, ihm Alex anzudrehen, lehnte er jedes Mal ab, denn es stellte sich später heraus, dass er im Spiegel sehen konnte, dass jedes Mal auf Alex gezeigt wurde. Dieser war natürlich sichtlich erleichtert darüber und da der nächste Raum schon vorbereitet war, zogen wir weiter, ohne dass Michael eine neue Person wählen musste.

Hier gab es Wodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt, und passend zum Agentenimage wurde mit Pfeilen auf eine Zielscheibe geschossen. Der Raum danach war meiner und da ich mich erst am späten Nachmittag entschlossen hatte, der Preparty beizuwohnen, und da ich aufgrund der ungeraden Teilnehmerzahl alleine war, hatte ich nicht allzu viel vorbereitet. Bei mir gab es Grüne Wiese, was von den Schweden bisher noch niemand kannte. Der giftgrünen Farbe etwas skeptisch gegenüber stehend, mussten sie aber feststellen, dass der Drink besser schmeckte, als die grüne Farbe vermuten ließ. Auch beim Kartensaugen schien jeder Spaß zu haben und bei dem ein oder anderen kam die Vermutung auf, dass sie sich ziemlich gerne mögen, denn die Karte fiel in fast jeder Runde runter.

Im letzten Raum wurde Singstar gespielt, wobei hier der Gewinner den Helm für den Rest des Abends tragen sollte und der Verlierer die Unterhose. Mit Björn schien ich einen schweren Gegner zu haben, denn wir waren beide nahezu gleich gut, aber am Ende behielt ich doch noch die Oberhand und hatte sogar mehr Punkte, als die anderen, weshalb ich den Helm für den Rest des Abends tragen durfte.

Mittlerweile war es auch schon spät geworden und die ersten Gäste von Außerhalb waren eingetroffen und die Party wurde in der Küche fortgesetzt. Hiervon gibt es nicht wirklich etwas Besonderes zu berichten, denn es war einfach nur eine Party. Da ich erst um vier oder fünf im Bett war, ist es auch ganz gut, doch nicht nach Göteborg gefahren zu sein, wie wir es ursprünglich für Samstag und Sonntag geplant hatten. Vielleicht fahren wir in zwei Wochen dorthin.


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Wie Schweden sich von Deutschland unterscheidet
geschrieben am 28.09.2006 - sichtbar für alle

Angeregt von Miriams Berichten aus Irland, möchte ich nun auch mal versuchen zu beschreiben, wie sich Schweden von Deutschland unterscheidet.

Anfangen möchte ich erst mal mit dem, was offensichtlich ist. Natürlich spricht man hier in Lund kein Deutsch, sondern Schwedisch, obwohl es erstaunlich viele Schweden gibt, die in der Schule Deutsch gelernt haben. Es dürfte ca. die Hälfte der Schweden Deutsch in der Schule gelernt haben, da es an den meisten Schulen die Wahl zwischen Deutsch und Französisch gibt.
Sehr positiv ist, dass der Großteil der Menschen hier gutes Englisch spricht, was man in Deutschland nicht unbedingt behaupten kann.

Weiter machen möchte ich mit dem, was ebenfalls schon viele Leute wissen - Alkohol ist hier unglaublich teuer. Alkohol darf man hier erst ab 18 Jahren kaufen und es gibt, sofern es sich nicht um Alkoholika mit nur 3,5 Vol.% handelt, ein Monopol über den Alkoholverkauf. Alkohol über 3,5 Vol% kann man nur im sog. Systembolaget erwerben und dafür muss man sogar 20 Jahre alt sein.

Bedingt durch die hohen Preise und die Nations, eine Art von Studentenverbindungen, gibt es hier in Lund keine Studentenkneipen. Will man abends weg gehen, so gibt es jeden Abend mehrere verschiedene Nations, die Party oder eine einfache Bar anbieten. Dort gibt es Getränke zu relativ verträglichen Preisen. Als Student in Lund muss man Mitglied in einer Nation werden und kann dort verschiedene Angebote wahrnehmen. Das Studentenleben außerhalb der Uni findet also zum Großteil in den Nations statt. Etwas vergleichbares habe ich in Deutschland noch nicht gesehen.

Bleiben wir beim Einkaufen. Die Öffnungszeiten hier sind, wie ich finde, sehr angenehm, denn die Supermärkte haben teilweise bis 23 Uhr und auch am Sonntag geöffnet. Wenn einem in Deutschland an einem Samstag spät abends einfällt, dass am nächsten Tag Sonntag ist und man keine Lebensmittel mehr im Haus hat, ist man ein wenig aufgeschmissen. Hier ist es ganz angenehm und es wird mir vermutlich schwer fallen, mich wieder daran zu gewöhnen, dass in Deutschland die Geschäfte schon um 20 Uhr schließen und Sonntag komplett geschlossen bleiben.

Bei meinem ersten "Großeinkauf" fiel mir auch auf, dass die Schweden gesalzene Butter oder Margarine lieben. Da ich Margarine wegen der Konsistenz wesentlich praktischer, als Butter finde, habe ich zunächst versucht, ungesalzene Margarine zu finden. Da steht man also vor einem großen Regal voller unterschiedlicher Margarinesorten und wird alleine trotzdem nicht fündig. Also habe ich einen Angestellten im Supermarkt gefragt, der etwas erstaunt über meine Frage guckte, mir aber bereitwillig half. Er war aber nicht erfolgreicher, als ich, weshalb er einen weiteren Kollegen herbei bemühte, der sich sicher war, dass es so etwas nicht gäbe. Trotzdem versuchte er sein Glück, aber irgendwann entschied ich mich, mir ein Paket Butter zu kaufen, denn diese war im ungesalzenen Zustand nicht so schwer zu finden.

Nachdem ich mein erstes Brot gegessen hatte, wusste ich auch, weshalb die Schweden so sehr auf gesalzene Butter oder Margarine stehen. Irgendwie muss man schließlich das gesüßte Brot kompensieren. Nicht dass es einfacher und auch wesentlich billiger wäre, Margarine nicht zu salzen und Brot nicht eine Extraportion Zucker hinzu zu fügen, nein diese Kombination ist hier Standard. In unserem Schwedischkurs hatte sogar eine Gruppe, als wir uns in der Stadt nach verschiedenen Sachen auf Schwedisch erkundigen sollten, die Aufgabe nach ungesüßtem Brot zu fragen. Es soll nicht so einfach gewesen sein, aber man kann es finden, wenn man die Augen auf macht. Ich habe mich aber mittlerweile an das gesüßte Brot gewöhnt und halte nicht extra nach ungesüßtem Ausschau.

Da Einkaufen so schön ist, bleiben wir auch noch etwas beim Thema. Lebensmittel scheint es hier nicht oder nur selten in den gewohnten handelsüblichen Mengen zu geben. Wenn man etwas, wie z. B. Spaghetti kauft, ist das Minimum ein Kilo. Ähnliches gilt für Reis, Käse und viele andere Lebensmittel.

Schokolade gibt es zwar in den normalen Mengen, aber sie kostet wesentlich mehr. Bisher habe ich noch nirgendwo Schokolade unter 10 SEK/100 g gefunden, was ca. 1,08 EUR entspricht. Meistens kostet Schokolade aber 15 SEK aufwärts (Die gute Schokolade von Lindt kostet 25 SEK). Deshalb habe ich mir, als ich bei dem Supermarkt in der Nähe von Michael, als wir dort Zutaten für Hamburger kaufen waren, direkt einige Tafeln auf Vorrat gekauft, da diese nur 10 SEK kosteten. Er hat mich sofort zum Schokoladen-Junkie abgestempelt, aber mir ist der Weg einfach zu weit, nur um Schokolade zu kaufen.

Um endlich mal weg vom Einkaufen zu kommen, leite ich über zum Essen selber. Jeder deutsche Student kann sich glücklich schätzen, dass es in Deutschland so etwas, wie Mensen gibt. Eine Mensa kennt man hier nicht, weshalb man also entweder auswärts essen gehen kann, was allerdings auf die Dauer teuer werden kann, oder sich selber verpflegen. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit in einer der Nations zu essen, da diese zum Teil Mittags Lunch anbieten. Dies habe ich schon zwei Mal ausprobiert und war davon nicht sehr begeistert. Das Essen war jeweils relativ kalt und die Beilagen, wie z. B. Salat waren schon ausverkauft, obwohl wir nur wenige Minuten nach 12 kamen. In einer Mensa ist es nicht so schlimm, wenn eine Beilage mal nicht mehr da ist, denn es gibt meistens mehrere, dies ist hier aber nicht der Fall. Somit mussten wir unseren restlichen Hunger mit dem süßen Brot und der salzigen Margarine stillen.

Ich glaube nicht, dass ich noch einmal in einer Nation zum Lunch gehen werde, denn so schlecht sind meine Kochkünste auch wieder nicht, dass ich nicht damit mithalten könnte. Und wenn es mal nicht gut ist, bin ich immerhin selbst dafür verantwortlich.

Da Kochen manchmal sehr Zeitaufwändig sein kann und manche Schweden nicht gerne kochen, kommt es schon einmal vor, dass jemand aus unserer WG alle acht (8!!!) Herdplatten blockiert, um irgendein Fleischgericht aus der Dose in rauhen Mengen vorzubereiten, um es anschließend in vielen kleinen Plastiktüten einzufrieren.
Was mir außerdem in unserer WG aufgefallen ist, ist die Mülltrennung. Diese ist hier zwar auch vorhanden, doch funktioniert sie etwas anders. Papier wird in Altpapier, wie Zeitungen, Werbung, normales Papier usw. und in Verpackungskarton, worunter -welche Überraschung- Karton und aber auch Tetrack zählen, getrennt. Plastick wird ebenfalls gesondert gesammelt, wobei sich nur Hartplastick Plastick nennen darf. Tüten, die aus Plastick sind, gehören nämlich in den Restmüll. Außerdem werden Dosen jeglicher Art, Weißglas und gefärbtes Glas gesondert gesammelt. Jeder andere anfallende Müll, gehört in den Restmüll.

Mülltrennung scheint vielen Schweden aber zu aufwändig zu sein, weshalb ein Großteil doch im Restmüll landet.

Jetzt habe ich so schön für jeden Punkt eine Überleitung gefunden und jetzt fällt mir für die verbleibenden Punkte keine mehr ein. Also mache ich nun einen harten Bruch und gehe zur Uni über.

Die Kurse hier sind wesentlich weniger praktisch, als bei uns in Bonn. Während ein Kurs in Bonn über vier Wochen von morgens 9 bis abend um 5 aus fast nur Laborarbeit besteht, habe ich hier bisher noch kein einziges Labor von innen gesehen. Vielmehr habe ich Vorlesungen, wobei ich noch einer derjenigen bin, die häufig in die Uni müssen. Ich habe jeden Tag zwischen 3 und 6 Sunden Vorlesungen, wogegen Leute aus anderen Fächern in der Woche maximal 6 Stunden haben.

Bei längeren Vorlesungen über drei Stunden, versteht es sich hier eigentlich von selbst, dass man nach einer Stunde 15 Minuten Pause macht, die sich aber häufig noch etwas ausdehnen. Nicht ungerne geht man sich dann einen Kaffee holen, der sich hier in Schweden auch vom deutschen Kaffee unterscheidet. Er ist stärker und um ihm mit Milch eine bräunliche Farbe zu geben, muss man schon fast dieselbe Menge Milch verwenden.

In den Pausen kann man sich auch ganz nett mit den Dozenten unterhalten, was anfangs etwas ungewohnt ist, da man sich in Schweden generell mit Vornamen anspricht. Eine Höflichkeitsform, wie das "Sie" im Deutschen gibt es zwar, doch wird sie heutzutage kaum noch verwendet.

Da mir gerade noch zwei Sachen einfallen, die ich anmerken möchte, versuche ich von der Anrede, welche in gewisser Weise mit der schwedischen Bevölkerung zu tun hat, zu den schwedischen Frauen überzuleiten, da diese auch zur schwedischen Bevölkerung zählen.

Schwedische Frauen sind entgegen der allgemeinen Vorstellung nicht alle hübsch und blond. Es gibt zwar einige blonde Frauen, doch mir sind mindestens genauso viele andersfarbige begegnet. Das kann aber auch daran liegen, dass einige von denen eine zusätzliche Herkunft in der Abstammung haben. Hübsche Schwedinnen sind mir zwar schon einige begegnet, aber das Verhältnis dürfte in etwa ähnlich zu dem Verhältnis in Deutschland sein.

Bei der zweiten Sache, die mir eingefallen ist, handelt es sich um das Wetter. Darüber gibt es nicht allzu viel zu berichten, außer dass es etwas kälter, als in Deutschland ist. Vergleicht man aber die Vorhersagen bei wetteronline.de, so ist festzustellen, dass die Nächte hier manchmal um 1-2 Grad wärmer sind. Dafür ist es tagsüber nicht ganz so warm, wie in Deutschland und das Thermometer dürfte letzte Tage das letzte Mal über 20 Grad geklettert sein.

Nun fällt mir nichts mehr ein, obwohl es mit Sicherheit noch einige Sachen gibt, die ich hier erwähnen könnte. Da es aber schon spät ist und ich keine Lust mehr habe, werde ich weitere Unterschiede evtl. demnächst erwähnen. Ansonsten darf jeder gerne versuchen, sich hier selber ein Bild davon zu machen.


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Fotos vom Wochenende auf der Hütte sind online!
geschrieben am 25.09.2006 - sichtbar für alle

Die Fotos vom letzten Wochenende sind nun auch online.


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Ein Wochenende auf einer Hütte und viele Tote
geschrieben am 25.09.2006 - sichtbar für alle

Wie bereits erwähnt, war ich am Wochenende mit meiner und einer anderen Mentorengruppe auf einer kleinen Pfadfinderhütte irgendwo im Nirgendwo außerhalb von Lund und nun habe ich Zeit, etwas ausführlicher darüber zu berichten.

Los ging alles am Samstag morgen, als wir uns um halb neun am Bahnhof treffen wollten. Natürlich waren nur ein paar Leute um diese Zeit pünktlich dort, aber verständlicherweise hatten unsere Mentoren schon damit gerechnet, sodass wir eine halbe Stunde Zeit hatten, bis der Bus fahren sollte. Bis zur Abfahrt hatten sich sogar tatsächlich alle Leute eingefunden, sodass wir pünktlich abfahren konnten. Ursprünglich sollten insgesamt 40 Leute mitfahren können, aber wir waren nur 17. Ich frage mich sowieso, wie wir mit 40 Leuten und Gepäck in den normalen Linienbus gepasst hätten, aber das Problem kam zum Glück nicht auf.

Nachdem wir einmal umsteigen mussten und ein kleines Stück bis zur besagten Hütte laufen mussten, konnten wir uns um 10 Uhr jeder einen Schlafplatz in der Hütte suchen, die übrigens auch keine 40 Leute gepackt hätte. Da wir uns erst mal eine Pause ohne Programm gönnen wollten und somit eine Stunde Zeit hatten, legten sich einige Leute kurze Zeit schlafen, der Rest konnte sich, sofern nicht bereits geschehen, kennenlernen und Karten spielen.

Etwas später wurden dann drei Gruppen gebildet, die über das Wochenende verteilt verschiedene Aufgaben, wie kochen, spülen usw. erledigen mussten. Nachdem die erste Gruppe Kaffee gekocht hatte, konnten wir bei etwas Kuchen und Kaffe das Spiel kennenlernen, das uns die ganze Zeit beschäftigen sollte.

Jede Person musste aus vielen kleinen Zetteln einen ziehen und nachschauen, ob etwas drauf steht, ohne es den anderen zu verraten. Zwei der Zettel sollten mit der Aufschrift "Vampir" versehen sein, alle anderen waren leer. Die Aufgabe der Vampire war ab sofort, möglichst alle Teilnehmer des Wochenendes umzubringen. Dies konnten sie nur machen, wenn sie mit einer Person alleine waren und dieser Person dann sagten, dass sie nun tot sei. Die getötete Person musste nun 30 Minuten warten, bis sie der Gruppe mitteilen konnte, dass sie tot ist, indem sie Namen, Tatort und -Zeit auf eine Tafel im Gemeinschaftsraum aufschrieb. Die Aufgabe der Lebenden war natürlich, herauszufinden, wer ein Vampir ist. Sie konnten jemanden fragen, ob er Vampir sei, mussten sich dann allerdings relativ sicher sein, denn bei einer falschen Vermutung starben sie.

Wie es das Schicksal so wollte, war ich leider die erste Person, die von einem Vampir umgebracht wurde. Ich konnte nun nur noch versuchen, für mich selber herauszufinden, wer der zweite Vampir war.

Sehr schnell kam in dem Spiel ein wenig Verwirrung auf, denn Feri hatte angenommen, er sei ein Vampir, war es dann aber wohl doch nicht. Somit musste er allen Leuten, die er umgebracht hatte, und das war die Mehrzahl der bisherigen Toten, mitteilen, dass sie doch noch leben.

Nach und nach starben immer mehr Leute und wir Toten mussten feststellen, dass wir alle vom gleichen Vampir getötet wurden und niemand wusste, wer der zweite Vampir war. Auf der kleinen Wanderung, die wir nach dem Essen gemacht haben, gab es eigentlich genügend Möglichkeiten, jemanden umzubringen, aber zum Glück überlebten alle die Wanderung.

Auf der Wanderung bemerkten wir, dass Schweden einige echt schöne Landschaften zu bieten hat und auch die Tierwelt schien viele von uns anzusprechen, jedenfalls haben wir an unzähligen Wiesen angehalten, da sich dort Schweine, Schafe, Ziegen oder Pferde befanden, die stundenlang beobachtet, gestreichelt und fotografiert werden mussten. Zwischendurch kam immer wieder die Frage auf, ob wir uns immer noch auf dem richtigen Weg befinden, oder ob wir uns verirrt hatten. Anna, im Besitz einer Karte, wusste aber immer, wo wir uns befanden, obwohl es nicht ganz einfach war, da nicht alle Wege richtig eingezeichnet waren. Unter ihrer Führung kamen wir aber wohlbehalten zurück und konnten das Abendessen vorbereiten. Es gab Hamburger, welche sehr gut und vor allem groß waren. Somit wurden alle satt und begannen ihre Alkoholika aus dem Kühlschrank zu holen und zu leeren.

Im Laufe des Abends setzten wir dann ein Lagerfeuer in Gang, sodass wir den Großteil des Abends, bzw. der Nacht draußen am Feuer verbracht haben.

Bis wir um halb fünf dann ins Bett gingen, wurden alle bis dahin Überlebenden und noch nicht schlafenden Leute von Vampir Alberto umgebracht, was zur Spekulation führte, dass eines der zwei schon schlafenden Mädchen der zweite Vampir sein müsste. Chelsea wurde dann aber auf dem Weg zur Toilette umgebracht, bevor wir schlafen gingen. Somit blieb nur noch die Möglichkeit, dass Madeleine der zweite Vampir war. Mit dem Wissen gingen wir also schlafen.

Am nächsten Morgen wurde Madeleine vor dem Frühstück direkt befragt, ob sie ein Vampir sei, was sie aber verneinte. Unfairerweise bekam sie dann eine Liste der Teilnehmer in die Hand gedrückt, die sie dann mit der Totenliste vergleichen konnte, wodurch sie noch bevor Alberto runter kam, wusste, dass er der Vampir war. Man kann sich nun also darüber streiten, ob Madeleine gewonnen hat, da sie herausgefunden hat, wer Vampir war, oder ob Alberto gewonnen hat, da Madeleine das ohne Hilfe nicht rechtzeitig rausgefunden hätte. Auf jeden Fall stellten wir fest, dass es nur einen, statt zwei Vampiren gab, was die Mentoren extra so gemacht haben, um uns zu verwirren.

Nach dem Frühstück fing dann leider die große Aufräumaktion an und das Haus wurde wieder auf Vordermann gebracht und nach dem Mittagessen, von dem wir Massen über behalten haben, da noch keiner richtig Hunger hatte, wurde der letzte Rest aufgeräumt und wir machten uns auf den Heimweg.

Es bleibt festzuhalten, dass das Wochenende jede Menge Spaß gemacht hat und leider viel zu schnell vorbei war.


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Fotos von der Fahrradtour sind online!
geschrieben am 24.09.2006 - sichtbar für alle

Dort bekommt man einen kleinen Einblick in die Schönheit der Natur in Schweden.


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Auch in Schweden kann man noch im Meer schwimmen!
geschrieben am 24.09.2006 - sichtbar für alle

Nun ist es schon eine ganze Weile her, dass ich mich hier das letzte Mal gemeldet habe und natürlich ist in der Zeit auch einiges passiert, was ich aber nicht unbedingt alles erwähnen muss, denn schließlich will ich auch noch etwas zu erzählen haben, wenn ich wieder zurück nach Deutschland komme.



Nachdem die Uni schon direkt Anfang September angefangen hat, läuft nun endlich auch der zweite Schwedischkurs an der Folkuniversitet. Dadurch wird mein Schwedisch immer besser und ich versuche auf meinem Korridor auf Schwedisch zu antworten, wenn ich eine Frage auf Schwedisch gestellt bekomme. Klappt natürlich nicht immer, aber versuchen kann man es ja...

Vor zwei Wochen habe ich einmal nachmittags die Uni ausfallen lassen, um in Lomma im Meer schwimmen zu gehen. Michael, Eric, Marten und ich haben uns also mit Erics Auto auf den Weg nach Lomma gemacht, was manchmal ein beunruhigendes Gefühl hervor rief, da die linke Hinterbremse des Autos nicht ganz in Ordnung war und komische Geräusche verursachte (Mittlerweile ist sie aber repariert).

In Lomma angekommen legten wir uns zunächst am Strand in die Sonne, begannen dann aber bald, Football zu spielen, bzw. uns erst mal den Ball hin und her zu werfen. Der einzige von uns, der es wirklich konnte, war Eric, denn Football ist in Amerika eben etwas populärer, als bei uns.

Es brauchte aber, unter Erics Anleitung, einige Zeit, bis wir den Ball halbwegs stabil in die Luft bringen konnten. Bleibt leider nur noch das Problem der Entfernungseinschätzung. Meine Würfe waren irgendwie immer ein wenig zu kurz, egal, wie weit entfernt der Gegenüber stand.

Ich weiß nicht mehr, wer von uns es war, aber einer schlug dann vor, im Wasser weiter zu spielen, denn irgendwie brauchten wir alle vier langsam eine Abkühlung. Da das Wasser bis sehr weit draußen relativ seicht ist, konnten wir dort optimal spielen, ohne direkt mit dem ganzen Körper ins Wasser zu müssen, was schon einige Überwindung kostet, denn das Wasser war ca. 16 Grad warm.

Nach einer Weile war jeder von uns durch das Spritzwasser mehr oder weniger nass, sodass es kaum noch Überwindung kostete, komplett unterzutauchen. Kurze Zeit bin ich also im Meer geschwommen, doch obwohl es einem nicht mehr kalt vorkommt, wenn man einmal im Wasser ist, merkt man, dass die Glieder doch langsam einfrieren.

Also haben wir erst mal in der Sonne wieder ein wenig Energie getankt, bis wir uns danach ran machten, von Eric die Regeln des Touch-Football zu erlernen. Diese sind in der Theorie nicht ganz so schwierig, schwieriger gestaltet es sich dann allerdings mit Mannschaften von nur 2 Leuten einen kompletten Spielzug bis zum Punktgewinn zu spielen. Außerdem ist es verdammt anstrengend im Sand zu rennen und ich hatte am Tag danach überall Muskelkater.



Abends nach dem Schwimmen habe ich mich bei Michael mit ihm, seinem schwedischn Mitbewohner und ein paar von dessen Freunden getroffen, um die Sauna des Wohnheims zu nutzen und nebenbei gemütlich zu grillen. Da die Sauna leider nicht funktionierte, mussten wir uns auf das Grillen beschränken, was aber auch ohne Sauna ganz nett war.



Ansonsten ist nicht viel erwähnenswertes passiert, außer dass Michael und ich eine Fahrradtour zum Krankesjön, gemacht haben, wovon es bald Impressionen in Form von Fotos geben wird, und dass ich mit meinem Kurs der Uni in Kopenhagen bei der Carlsberg Brauerei war, was sich allerdings nicht so spannend anhört, wie es war, denn die meiste Zeit haben wir dort verbracht, um uns diverse Vorträge anzuhören. Danach haben wir uns das Museum dort angesehen (relativ unspektakulär) und im Anschluss immerhin zwei Bier umsonst bekommen.

Außerdem hat jeder aus unserem Kurs volle 5 Punkte in der ersten Klausur bekommen. Morgen schreibe ich wieder die nächste und werde dieses Mal aber vermutlich nicht so leicht volle Punktzahl bekommen.

Dieses Wochenende war ich mit ein paar Leuten aus meiner und einer weiteren Mentorengruppe auf einer Pfadfinderhütte im Wald in der Nähe von Hemmestorp, dazu aber später ein eigener Bericht und Fotos.

Heute Abend gibt es auf unserem Korridor Indonesisch, von unserem Indonesischen Mitbewohner.


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Fotos von Kopenhagen und Lomma sind nun online!
geschrieben am 10.09.2006 - sichtbar für alle

Soeben habe ich die Fotos von der Tour in Kopenhagen und dem Besuch am Strand in Lomma hochgeladen.


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Einmal getrennt, wirst Du Dich nie wieder sehen!
geschrieben am 10.09.2006 - sichtbar für alle

Mein Gott, jetzt ist es schon eine Woche her, dass ich den letzten Eintrag getätigt habe. Wird Zeit, dass ich es hier wieder ein wenig fülle. Aber ich muss schon schwer nachdenken, was ich diese Woche alles gemacht habe...

Dabei fällt mir auf, dass die Parties nun ein wenig nachgelassen haben, denn bis Donnerstag ist nichts wirklich erwähnenswertes geschehen. Das liegt natürlich vor allem daran, dass die Uni angefangen hat und jeder nicht mehr so viel Zeit hat. Ich habe bisher jeden Tag mehrere Vorlesungen und am Freitag schon die ersten zwei Klausuren hinter mich gebracht. Waren beide okay, obwohl die zweite am Nachmittag schon relativ schwer war, da beide Texte, die wir zur Auswahl hatten, nicht leicht zu verstehen waren.



Vor den beiden Klausuren war ich aber am Donnerstag Abend einige Zeit im IKEA in Malmö. Karin, eine unserer Mentorinnen, hatte dazu eingeladen und somit haben wir uns mit vier Leuten, Nicole, Peter, Karin und ich, auf den Weg nach Malmö gemacht. Unser Hauptziel war natürlich, einmal Köttbullar bei IKEA zu essen (da sie anscheinend doch nicht so bekannt sind, hier eine Erklärung), doch bis zum Restaurant mussten wir erst einmal den restlichen Laden durchqueren. Keiner von uns hat IKEA mit leeren Händen verlassen und ich kann mir mittlerweile ein Bild von Nicoles und Peters Wohnung machen, da mehr als die Hälfte ihrer Einrichtung von IKEA zu sein scheint.

Ich habe mir eine Fußmatte, eine Zimmerpflanze und, was am wichtigsten ist, eine neue Matratze gekauft. Meine bisherige Matratze ist sehr weich und dünn und da das Bett nur ein Brett und kein Lattenrost besitzt, habe ich mich in den letzten Wochen ein wenig mit Rückenschmerzen rumschlagen müssen. Die Zeiten sind jetzt aber vorbei, denn auf den zwei kombinierten Matratzen schläft es sich viel besser.

Das Essen im Restaurant im Anschluss an unseren Einkauf war auch ziemlich gut. Für wenig Geld gab es Köttbullar, mit Salat und Pommes, sowie ein Getränk und Kaffe. Natürlich gab es auch andere Speisen, doch wenn man schon einmal bei IKEA ist, muss man auch Köttbullar essen.



Am Freitag Abend habe ich mich spontan mit Eric, einem Amerikaner, den ich schon im April hier getroffen habe, verabredet. Nach einer kurzen Preparty bei ihm in der WG mit einigen seiner Mitbewohner sind wir zwei mit Thomas und Ryan (zwei der Mitbewohner) zur Party in Hallands Nation gegangen. Die Party dort war nicht schlecht und die Musik war um einiges besser, als an meinem ersten Freitag Abend, den ich zum Teil ebenso dort verbracht habe. Da ich am nächsten Tag allerdings nach Kopenhagen fahren wollte, bin ich nicht bis zum Ende geblieben.

Trotzdem hörte sich der Wecker am nächsten Morgen ziemlich grausam an. Um 9 Uhr wollten wir uns dann mit ein paar Leuten am Hauptbahnhof treffen. Mehr oder weniger pünktlich waren lediglich János, Niki, Nicolette, Michael und ich. Der Rest von uns verspätete sich leider, sodass wir einen Zug später als geplant nehmen mussten.

Nichtsdestotrotz kamen wir alle wohlbehalten in Kopenhagen an und mussten zunächst unendlich viele Gruppenfotos mit jeder Kamera machen. Anschließend machten wir uns auf den Weg ins Tourismusbüro, um uns Stadtpläne und weitere Infos zu besorgen.

Am Rathausplatz trennten wir uns vorläufig, denn ein Teil wollte eine geführte Bootstour machen, ein anderer Teil shoppen (wofür sind wir nochmal nach Kopenhagen gefahren?) gehen und der Rest, nur Michael und ich wollten die Stadt erst mal zu Fuß erkunden. Zu diesem Zeitpunkt ahnte natürlich keiner, dass wir uns in Kopenhagen nie wieder sehen würden...

Michael und ich liefen aber erst einmal mit der "Shopping-Gruppe" die Einkaufsstraße entlang, die einen doch sehr stark an die Hohe Straße in Köln erinnerte. Hier sahen wir ein McDonalds, das gar nicht wie ein McDonalds aussah, wie man bei den noch folgenden Bildern sehen kann.

Es dauerte aber nicht lange, bis wir die "Shopping-Gruppe" verloren, da ein Souvernier-Geschäft auftauchte. Auf unserem ersten Teil der Städtetour haben wir die Christiansburg, die Königliche Bibliothek und diverse andere Gebäude gesehen. Da uns irgendwann der Hunger überkam machten wir uns zurück auf den Weg zur Einfaufsmeile und entschieden uns für einen Besuch bei McDonalds. Es war zwar nicht das ungewöhnlich aussehende McDonalds, aber trotzdem hatte es die ein oder andere Merkwürdigkeit zu bieten. Es war ein unheimlicher Betrieb, aber trotzdem gab es mehr als genug Sitzplätze. Liebe McDonalds in Deutschland: Schneidet Euch davon mal eine Scheibe ab!

Als wir auf Toilette gehen wollten, mussten wir feststellen, dass die Herrentoilette leider außer Betrieb war und wir die Damen-, bzw. Behindertentoilette in Anspruch nehmen mussten. Die Frage, die mich allerdings jetzt noch beschäftigt ist: Wofür eine Behindertentoilette, wenn die Toiletten im 2. Stock und keine Aufzüge vorhanden sind? Dieses Geheimnis werde ich wohl nie lösen...

Nach dem Essen, auf den Weg zur Frederikskirche, trafen wir zwischenzeitlich William wieder, der Teil der "Shopping-Gruppe" war. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er vom Shoppen wirklich begeistert war. Da bis zum Treffen um 14 Uhr nicht mehr viel Zeit war, versuchten Michael und ich, uns zwei Stadtfahrräder zu besorgen. Die Idee dieser Stadtfahrräder ist ziemlich gut, aber sie scheint nicht wirklich zu funktionieren. Es gibt einige Plätze in Kopenhagen, wo diese Fahrräder angeschlossen sind, ähnlich dem Prinzip der Einkaufswagen. Für nur 20 Dänische Kronen kann man ein solches Fahrrad leihen und durch die Stadt fahren. Braucht man das Fahrrad nicht mehr, kann man es an einer der Stationen wieder abschließen und erhält seine 20 Kronen zurück.

Leider sieht man zwar immer wieder solche Stadtfahrräder, allerdings sind sie meistens mit einem zusätzlichen Schloss gesichert. Die Dänen scheinen die Fahrräder also für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen und sind zu geizig, sich eigene Fahrräder anzuschaffen. Michael und ich haben es jedenfalls nicht geschafft, zwei Fahrräder zu finden und konnten es somit auch nicht rechtzeitig zum Treffpunkt schaffen. Nach Rücksprache mit den anderen Gruppen, erfuhren wir, dass es diesen auch nicht viel besser ging. Die einen waren immer noch auf dem Boot und die anderen vorerst zu weit weg vom Treffpunkt. Mit gehöriger Verspätung kamen wir dann am Rathausplatz an und beschlossen, etwas zu warten, bis eine der anderen Gruppen auftaucht. In dieser Zeit trank ich einen Cappucino und Michael eine Wasserflasche, die sehr merkwürdig bedruckt war (vgl. Fotos).

Nach einiger Zeit und einer SMS an die anderen Gruppen machten wir uns doch wieder alleine auf den Weg. Erneut blieben wir auf der Suche nach Stadtfahrrädern erfolglos, haben aber immerhin eines der Räder ausprobiert. Mit dem Taxiboot fuhren wir nun in Richtung Meerjungfrau, die man schließlich gesehen haben muss, wenn man in Kopenhagen war.

Dort angekommen fanden wir die Meerjungfrau aber nicht so interessant. Interessanter war allerdings der in der Nähe gelegene Park, wo Michael zum ersten Mal feststellte, dass die Dänen verstehen, Parks anzulegen.

Auf unserem Rückweg zum Bahnhof hatten wir geplant, weitere Parks zu durchqueren. Jeder der Parks war sehr schön angelegt und mit unzähligen Büsten und Skulpturen geschmückt, weshalb wir immer wieder feststellten, dass die Dänen es verstehen, Parks anzulegen.

Nachdem wir den Königs- und Rosengarten hinter uns gebracht haben, machten wir uns langsam auf den Weg zum Hauptbahnhof und nahmen Kontakt mit den anderen Gruppen auf. Der eine Teil war aber schon auf dem Weg zurück nach Lund und die andere Gruppe brauchte noch etwas Zeit. Vermutlich, um nach Ladenschluss doch noch etwas von Kopenhagen zu sehen. Wie ich heute von William erfahren habe, waren sie erst um 0 Uhr wieder zu Hause. Wir zwei kamen gegen 20 Uhr wieder in Lund an.

Danach war ich erst einmal ziemlich erschöpft und habe den Rest des Abends nur noch entspannt.



Heute Morgen war dann um 11 Uhr Brunch in Lunds Nation angesagt. Meine Mentorengruppe hatte dazu eingeladen und für 55 SEK bekam ich einen großen Teller mit Englischem Frühstück serviert und konnte mich außerdem am Buffet bedienen. Danach war ich natürlich mehr als satt und froh, mir nichts zu Mittag kochen zu müssen.

Spontan entschloss ich mich anschließend mit ein paar Leuten der Gruppe zum Strand nach Lomma zu fahren. Mit dem Rad fährt man ca. 45 Minuten, aber da wir nur fünf Leute waren, davon eine mit Auto, konnten wir bequem mit dem Auto fahren. Dort stießen wir mit einer weiteren Gruppe zusammen, die sich bereits etwas eher mit dem Rad auf den Weg gemacht hat. Am Strand angekommen saßen wir erst einige Zeit im Sand und anschließend haben wir uns an den Leuchtturm gesetzt und das wirklich herrliche Wetter genossen.

Man konnte von dort sehr gut bis nach Malmö sehen und dank der optimalen Sicht, waren sogar Teile von Kopenhagen zu sehen. Nach einiger Zeit, ich habe nicht auf die Uhr gesehen, sondern die Zeit einfach genossen, aßen wir noch ein Eis und machten uns danach auf den Weg zurück.

Ich werde versuchen möglichst bald die Fotos von Kopenhagen und Lomma fertig zu machen.


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Irgendwie sind die Schweden verrückt
geschrieben am 03.09.2006 - sichtbar für alle

Ich wusste ja schon seit meinem ersten Besuch hier in Lund im April, dass die Schweden manchmal etwas verrückt sind, denn wer schleppt schon in Deutschland ein Sofa bei Regenwetter in den Stadtpark, um dort Party zu machen, aber gestern haben die Schweden auf meinem Korridor noch einen drauf gesetzt.

In unserer Küche sollte gestern Abend eine Party stattfinden, an der ich leider nicht teilnehmen konnte, weil ich schon Tickets für ein Sittning gekauft hatte (dazu später mehr), bevor ich von der Party bei uns wusste. In unserer Küche hing seit letzte Tage ein Zettel, auf dem die Party angekündigt wurde. Außerdem stand dort geschrieben, was man alles mitbringen sollte. Hawai-Hemd, Badehose, evtl. einen Regenschirm,... Ich hatte das eigentlich gar nicht alles ernst genommen, aber als ich gestern abend meinen Raum verließ, um zum Sittning zu gehen, war ich etwas verwundert, dass der Flur voller nasser Fußspuren war. Als ich an der Küche vorbei kam, wusste ich auch, woher diese kamen.

Meine schwedischen Mitbewohner hatten in der Küche ein Planschbecken aufgebaut, mit Wasser gefüllt und saßen gemütlich drinnen und tranken Bier. Eigentlich schade, dass ich nicht dabei gewesen bin, aber ich denke, dass wir sicherlich noch den ein oder anderen lustigen Abend miteinander verbringen werden.



Und etwas mehr über das Sittning. Meine Mentoren hatten letzte Woche einige Tickets dafür reserviert, sodass wir sehr viele Austauschstudenten waren. Ein Sittning ist ein Dinner, bei dem viel gesungen und getrunken wird. Es scheint hier in Schweden unzählige Trinklieder zu geben und man kommt manchmal aus dem Singen gar nicht mehr raus. Dementsprechend auch nicht aus dem Trinken...

Das Sittning gestern war wieder von einer der Nations organisiert und beinhaltete ein 3 Gänge Menü. Als Vorspeise gab es wahlweise einen Kuchen oder eine Hummersuppe. Ich habe mich für die Hummersuppe entschieden und die Entscheidung nicht bereut. Als Hauptgang gab es Lachsfilet, Kartoffelpüree und etwas Salat. Was für eine Sauce das war, kann ich nicht sagen, da ich es nicht genau bestimmen konnte und die Menükarte nur auf Schwedisch war. Auf jeden Fall hat es sehr gut geschmeckt. Als Dessert konnte man entweder Mousse au Chocolat oder Apfelkuchen wählen. Meine Wahl fiel auf Apfelkuchen, der wie der Rest des Menüs sehr lecker war.

Anschließend wurde einem Kaffee oder Tee gereicht, wobei der Kaffee dieser typisch starke schwedische Kaffee ist, von dem man schlagartig wach und wieder nüchtern wird. Interessant ist an dem Kaffee hier, dass man Milch hinein geben kann, er aber trotzdem nur dunkelbraun wird, egal, welche Mengen Milch man nimmt.

Im Anschluss an das Dinner war dann eine große Party, die aber erst ab 0 Uhr so richtig voll wurde. Ich habe wieder eine Menge nette Leute getroffen und mit ein paar Mädchen die ersten schwedischen Worte gewechselt. Bis ich eine gute Konversation auf Schwedisch führen kann, muss ich aber noch ein wenig mehr lernen.


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Der erste Uni-Tag
geschrieben am 01.09.2006 - sichtbar für alle

Es ist September und ich habe den ersten Tag Uni hinter mich gebracht. Lange war Uni heute aber sowieso nicht.

Um 10.15 Uhr fing die Vorbesprechung des Kurses an und um 11.45 Uhr war sie schon vorbei, wobei um kurz nach 11 selbstverständlich eine viertel Stunde Pause war.

In der Pause wurden uns netterweise kalte Getränke und Kekse serviert. Die restliche Zeit haben wir uns erzählen lassen, wie der Kurs aufgebaut ist und was wir alles machen werden.

Wir sind 20 Studenten, wobei wir nur eine Hand voll Auslandsstudenten sind. Die ersten Wochen sind nur Vorlesungen, um uns alle auf ein und das selbe Level zu bringen. Dann gibt es einen Praxisteil und ein Literaturprojekt. Beides werden wir in Gruppen zu vier Leuten machen.

Doch bevor wir damit anfangen, stehen drei Klausuren, bzw. Tests an. Der erste Test ist am nächsten Freitag. Wenn ich es richtig verstanden habe, bekommen wir ein oder zwei Texte, welche wir verstehen und zusammenfassen sollen. Beim ersten Test sind die Ohren unseres Betreuers allerdings noch verschlossen, wenn wir uns untereinander über die Texte unterhalten wollen. Beim zweiten Test sind wir dann aber vollkommen auf uns alleine gestellt.

Ich bin mal gespannt, was das so gibt. Wie es aussieht, dürfte ich in nach dem Kurs eine Menge gelesen haben. Neben dem Buch, aus dem wir zu den Vorlesungen im Idealfall die entsprechenden Kapitel gelesen haben sollten, haben wir noch eine CD bekommen, auf der über 600 Seiten Text geschrieben sind. Diese 600 Seiten sind keine Pflicht, allerdings wird empfohlen, den Großteil davon zu lesen.

Wieviel ich im Endeffekt wirklich lesen werde, muss sich noch herausstellen. Für Montag werde ich vermutlich nichts oder kaum etwas lesen, denn erstens werden eher Grundlagen behandelt und zweitens scheint es das Buch, zu dem wir die Kapitelangaben bekommen haben, nur in der Präsenzbibliothek zu geben, was ich ziemlich lästig finde. Ob ich mich demnächst häufiger zum Lesen in die Bibliothek setze, werde ich nach den Vorlesungen am Montag entscheiden.

Und nun muss ich sehen, dass ich etwas zu Essen bekomme, denn heute Abend werden wir Austauschstudenten vom Vizekanzler der Uni begrüßt und im Anschluss scheint eine große Party geplant zu sein.



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Durch wie viele Wände kann Schall gelangen?
geschrieben am 31.08.2006 - sichtbar für alle

Donnerstag Abend, kurz vor 23 Uhr, ich sitze ganz entspannt vor dem PC und höre über meine Kopfhörer nicht allzu leise Musik. Auf einmal fängt der Boden an zu vibrieren und alles auf dem Schreibtisch wackelt.

Ein Erdbeben? Ein Vulkanausbruch? Ein Super GAU? Ach ne, die AKWs hier in Schweden sind doch kurzfristig abgeschaltet, oder? Ich setze also meine Kopfhörer ab und will der Ursache auf den Grund gehen und muss feststellen, dass irgendwer irgendwo im Haus ziemlich laute Rockmusik laufen hat und zusätzlich einige Männerstimmen laut grölend mitsingen.

Nach nur wenigen Momenten klingt die Musik ab und es wird etwas ruhiger. Kurze Zeit später schwillt die Musik wieder für wenige Sekunden laut an, dass ich denke, den Leuten in dem Raum müssten doch die Trommelfelle platzen. Leider bin ich zu faul, mich auf die genaue Suche der Quelle zu machen, aber ich vermute sie eine Etage über oder unter mir, aber wer weiß schon, durch wie viele Wände Schall in dieser Lautstärke gelangen kann. Außerdem scheinen die Wände hier sowieso sehr dünn zu sein, wie es in Wohnheimen meistens der Fall ist.

Immerhin ist es danach wieder für einige Minuten still. Doch es ist kurz nach 23 Uhr, da fängt die Musik, in einer etwas gemäßigteren Lautstärke wieder an. Dieses Mal ist es Hip Hop und sie bleibt konstant in der gleichen Lautstärke. Komischerweise wird kein Titel bis zum Ende durchgespielt. Vielleicht höre ich mich morgen mal um, was hier gefeiert wurde.

Aber falls ich nachher nicht schlafen können sollte, mache ich mich evtl. doch noch auf die Suche nach der Ursache.


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Endlich ist es so weit!
geschrieben am 31.08.2006 - sichtbar für alle

Endlich ist es so weit und die Küche ist fertig. Allerdings fehlen noch der Tisch und die Stühle, aber von uns weiß momentan niemand, ob die Sachen vielleicht schon irgendwo im Haus stehen und wir die nur holen müssen, oder ob die jemand bei uns rein stellt.

Immerhin habe ich gestern schon eine Lasagne in den Ofen geschoben und heute Reis mit Hünerfiletstreifen in Süß-saurer Sauce gekocht. Etwas lästig ist momentan aber, dass die ganzen Utensilien, wie Töpfe, Pfannen, Teller und Geschirr, noch in irgendwelchen Umzugskartons vergraben sind und man sich alles zusammensuchen muss. Mit der Zeit werden die Kartons aber sicherlich leerer werden und sich die Küche füllen.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich endlich die Gelegenheit habe zu kochen.

Morgen fängt übrigens die Uni für mich an. Ich bin jetzt schon gespannt, wie viele Leute in dem einen Kurs sind und vie viele davon Internationals sind.


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Wer braucht eigentlich noch Waschpulver?
geschrieben am 29.08.2006 - sichtbar für alle

Ich habe es geschafft, den ersten Schwedischkurs der Volksuniversität Lund hinter mich zu bringen. Nun ist es mir möglich, ein Gespräch auf Schwedisch zu starten... doch was dann?

Allzu weit komme ich mit den im Kurs erworbenen Kenntnissen dann wohl doch nicht. Im Supermarkt verstehe ich die Kassiererinnen immer besser und wenn mir ein Schwede begegnet, kann ich mich in der hiesigen Landessprache vorstellen. Aber wenn mich ein Schwede auf offener Straße anspricht, verstehe ich troztdem nur Bahnhof. Das soll sich ändern! Deswegen habe ich mich für den zweiten Schwedischkurs im September angemeldet und hoffe, dass ich mit den Schweden auf meinem Flur ein wenig üben kann.

Immerhin werde ich meine Mitbewohner ab morgen häufiger sehen, denn wie es aussieht, wird unsere Küche heute fertig. Dann kann ich endlich versuchen, mir selber etwas zu kochen und muss mich nicht mehr von Pizza, Baguette usw. ernähren. Bleibt nur noch die Frage, was besser ist...



Mittlerweile habe ich sogar schon den ersten Waschgang in der Waschküche hinter mir. Es ist sehr interessant, da ich die Waschmaschinen nur mit meinem elektronischen Schlüssel über einen kleinen Computer buchen kann. Nur zur Buchungszeit erhalte ich dann Zugang zur Waschküche (Der normale Schlüssel passt aber jederzeit aufs Schloss) und kann die Waschmaschine benutzen. Interessant dabei ist, dass man gar kein Waschmittel braucht, denn das wird direkt eingespeist.

Das Waschen wird dadurch richtig einfach: Tür auf, Wäsche rein, Tür zu, Temperatur wählen, fertig! Den Rest macht die Maschine mehr oder weniger selbständig.

Auch die Trockenräume sind ziemlich praktisch. Man kann seine Wäsche dort aufhängen und einen riesigen Ventilator anstellen. Dadurch trocknet die Wäsche tierisch schnell und es entsteht kein muffiger Geruch, da die feuchte Luft gleichzeitig über eine Anlage abgesaugt wird.

Jetzt muss ich nur noch einen Ort finden, an dem ich meine Hemden bügeln kann, dann wäre ich fürs Erste vollkommen zufrieden.


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Wie viele Leute passen in einen Zug und wie zum Teufel isst man eigentlich Crayfish?
geschrieben am 27.08.2006 - sichtbar für alle

Eine weitere Woche ist nun um und die Küche ist immer noch nicht fertig. Dafür bin ich mittlerweile nicht mehr so alleine auf dem Flur, denn meine Mitbewohner sind zum Teil wieder in Lund angekommen. Der erste Eindruck von denen war jedenfalls gut, aber richtig beurteilen kann ich das wohl erst, wenn unsere Küche wieder offen ist und wir uns dadurch etwas häufiger über den Weg laufen werden.

Diese Woche habe ich mich für meine Kurse angemeldet und der Kurs in der ersten Periode ist sogar der, den ich als ersten Kurs angegeben hatte. Für die zweite Periode plane ich ein Research Project zu machen, muss mir dafür aber noch einen Dozenten suchen. Das wird wohl in den nächsten Wochen geschehen, wenn die Uni auch angefangen hat.



Vorlesungen habe ich aber schon zwei gehört. Eine Gastvorlesung über schwedische Geschichte und eine über schwedische Filme. Erstere war nicht allzu spannend, da mir schon vorher klar war, dass die nordischen Länder immer wieder um die Gebiete hier gekämpft haben und der vorgetragene Stoff, vor allem von diesem Jahrhundert, sehr trocken war. Dagegen war die Vorlesung über schwedischen Film echt spannend. Der Dozent hat über verschiedene schwedische Regisseure gesprochen und jeweils kurze Filmausschnitte gezeigt. Angefangen haben wir mit einem Stummfilm und weiter ging es mit diversen anderen Filmen bis hin zu aktuellen Filmen der letzten Jahre. Am interessantesten waren die Filme Fucking Åmål und Miffo, wobei der Dozent von letzterem 20 Minuten mehr gezeigt hat, als geplant, da jeder im Hörsaal mehr sehen wollte. Bei gegebener Zeit werde ich mir beide Filme evtl. mal ansehen.

Im Anschluss daran war ich auf einer Grillparty meiner Mentorengruppe und habe danach versucht halbwegs früh ins Bett zu kommen, was natürlich nicht geklappt hat, da ich den Fehler gemacht habe, nochmal online zu kommen und prompt mit Fragen überhäuft wurde. Diese konnte ich natürlich nicht unbeantwortet lassen... Am nächsten Morgen habe ich dann glatt 30 Minuten verschlafen, was aber nicht schlimm war, da wir im Schwedischkurs sowieso nichts Neues gelernt haben. Und wenn ich wählen kann zwischen 30 Minuten im Kurs oder 30 Minuten im eigenen Bett schlafen, dann würde ich immer mein Bett vorziehen.



Freitag Abend waren wir dann mit ein paar Leuten auf dem Abschlussabend des Malmöfestivals in Malmö. Erst einmal mussten wir aber in den Zug nach Malmö kommen, was gar nicht so einfach war, wie es sich anhört, denn wie es aussah, wollte jeder Jugendliche in Lund ebenfalls dort hin. Ein Vorteil war, dass man im Zug nicht umfallen konnte, aber dafür hatte man keinerlei Bewegungsspielraum, was wiederum nicht so angenehm war.

Auf dem Festival angekommen konnten wir noch die letzten zwei Songs von Pennywise hören, da wir eigentlich etwas zu spät losgefahren sind. Danach haben ich noch ein paar nette Leute kennen gelernt, bis um 22.15 Uhr das Abschlussfeuerwerk los ging. Als das vorüber war, sind wir zum Stortorget ("Großer Marktplatz") gegangen, wo ab 23 Uhr The Sounds spielte. Ich kannte die schwedische Band bisher noch nicht, aber sie hat trotzdem ziemlich gut gespielt und gute Stimmung gemacht. Vielleicht wäre es für den ein oder anderen interessant, sich mal ein paar Songs von denen anzuhören.

Um 1 Uhr sind wir dann mit dem Zug zurück nach Lund gefahren, was sich etwas leichter gestaltete, nachdem wir erst einmal Tickets für den Bahnsteig gekauft hatten. Der Zug war zwar voll, aber nicht so sehr überfüllt, wie der auf dem Hinweg. Im Zug habe ich einen Schweden kennen gelernt, mit dem ich mich heute im ICQ sogar schon ein wenig auf Schwedisch unterhalten konnte.



Am Samstag Abend war ich auf der Crayfish Party der Helsingkrona Nation. Für 200 Kronen gab es ein großes Buffet mit Salat, Brot, Kuchen und natürlich Crayfish (hübsche rote Krebse). Außerdem waren im Preis eine Flasche Bier, eine halbe Flasche Wein, ein Schnaps, Eintritt zur Afterparty und jede Menge Spaß inbegriffen.

Da bei der Sitzverteilung etwas nicht richtig geklappt hat, saß ich nur mit mir bis dahin unbekannten Leuten zusammen. Es waren wieder mal fast nur Internationals anwesend und die wenigsten hatten schon einmal Crayfish gegessen. Das größte Problem war also, herauszufinden, wie man an den essbaren Teil kommt, denn Krebse haben nun mal einen harten Panzer, den es erst einmal zu knacken gilt.

Nachdem freundlicherweise einmal vorgeführt wurde, wie man vorgehen sollte, fing jeder an, seine eigene Technik zu entwickeln, was bei manchen mehr oder weniger gut aussah. Der Chinese an meinem Tisch meinte, dass ich eine etwas seltsame aber sehr effektive Technik hätte.

Zwischendurch wurden immer wieder Trinklieder gesungen, von denen es hier in Schweden anscheinend eine ganze Menge gibt. Im Großen und Ganzen hat das Dinner eine Menge Spaß gemacht und auch die Afterparty war ziemlich gut. Im einen Raum war Club angesagt, d. h., dass man dort zur Musik tanzen konnte und im anderen Raum konnta man sitzen und den Leuten zusehen, die gegeneinander Singstar gespielt haben. Zuende war die Party gegen 2 Uhr und danach bin ich ziemlich müde ins Bett gefallen.



Heute habe ich dann erst mal lange geschlafen und mich entspannt. Morgen dürfte ich dann wieder fit genug sein, um weiter Schwedisch zu lernen. Ich bin gespannt, wie viele Leute im Kurs noch auftauchen, da die Anzahl der Leute kontinuierlich abgenommen hat und man am Freitag in der Pause merken konnte, dass es in den anderen Kursen ähnlich ist, denn es war dort sehr leer.


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Fotos des Wohnheims sind online!
geschrieben am 21.08.2006 - sichtbar für alle

Nun sind auch Fotos von meinem Zimmer online.


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Fotos aus Skåne sind online!
geschrieben am 20.08.2006 - sichtbar für alle

Hab die Fotos von der Exkursion doch schon heute fertig gemacht. Nächste Tage folgen welche vom Zimmer...


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Schwedische Pizza ist fast so gut, wie in Italien
geschrieben am 20.08.2006 - sichtbar für alle

Mittlerweile funktioniert auf dem Flur übrigens eine der zwei Duschen und es kommt sogar warmes Wasser heraus. Aber das nur am Rande zur Beruhigung.

Mittlerweile habe ich schon viele neue Leute kennen gelernt, wobei es momentan eine Kunst ist, keine Deutschen zu treffen. Schweden scheint seit dem Arrival Day fest in deutscher Hand zu sein.

Es ist wirklich erstaunlich, dass man kaum zehn Meter durch die Stadt laufen muss, um irgendwo Leute zu treffen, die sich auf Deutsch unterhalten. Bei der Welcome Party gestern im Kårhuset schien es manchmal, als sei es eine Party für Deutsche, wo ausnahmsweise ein paar Internationals eingeladen wurden.

Ganz so schlimm ist es natürlich nicht, aber unsere Mentoren sagen selber, dass dieses Jahr extrem viele Deutsche hier sind.

Die letzten Tage habe ich sehr schön verbracht und nicht nur mit Deutschen. Mittags waren wir nach dem Schwedischkurs bereits zwei Mal Pizza essen und ich muss sagen, dass die Pizzen in Italien nicht viel besser sind. In Deutschland habe ich jedenfalls noch keine vergleichbare Pizza gegessen.

Ich hoffe, dass unsere Küche nächste Woche endlich fertig wird, damit ich auch mal selber etwas kochen kann und nicht immer viel Geld außerhalb ausgeben muss. Es genügt schließlich, wenn die Abende hier extrem teuer werden, wegen der Alkoholsteuer hier in Schweden. Aber immerhin kann man in den sogenannten Nations, das ist eine Art von Studentenverbindungen, nahezu zum Einkaufspreis trinken. Trotzdem sind die Preise immer noch ähnlich, wie in den deutschen Kneipen.

Am Freitag Abend haben wir uns mit ein paar Leuten einer fremden Mentorengruppe angeschlossen und einen kleinen Stadtrundgang mitgemacht. Anschließend waren wir wieder im Kulturen, sind dann aber schnell mit ein paar Leuten zur Hallands Nation gewechselt, denn dort war an dem Abend eine große Party. Ich war froh, dass ich am Samstag nicht früh raus musste...

Selbigen Tag habe ich mehr oder weniger mit relaxen und ein wenig Einkaufen verbracht. Am Abend war wieder Treffen mit der Mentorengruppe und im Anschluss die Welcome Party. Davon gibt es aber nicht allzu viel zu berichten.

Heute musste ich dann um 8.30 Uhr am Dom sein, denn dort fuhr der Bus von unserer Exkursion zum Glimmingenhus, einem alten Festungsartigen Haus, und zu den Ales Stenar in Ystad. Viel besonderes ist auch hier nicht passiert, außer dass das Wetter ziemlich schlecht war, denn es hat sehr viel geregnet. In Ystad war es besonders schlimm, da wir draußen rum gelaufen sind, um uns die in Schiffsform angeordneten Steine anzusehen. Es ist eine Art kleines Stonehenge...

Nachdem wir uns die Steine angesehen haben, gab es unten im Dorf die Möglichkeit Fischburger o. ä. zu essen. Da es immer noch geregnet hat, haben wir die Zeit überwiegend mit rumsitzen verbracht.

Viel mehr gibt es jetzt nicht zu berichten, außer dass es für mich morgen wieder mit dem Schwedischkurs weiter geht.

Ich denke, nächste Tage werde ich ein paar Fotos von heute, bzw. von meinem Zimmer und dem Wohnheim hochladen.


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Keine Küche, keine Dusche, aber dafür ein Klo und Internet
geschrieben am 16.08.2006 - sichtbar für alle

Ja, ich bin angekommen! Nachdem es in Düsseldorf mit 30 Minuten Verspätung los ging, war die Fahrt ansonsten ziemlich frei von Strapazen. Zunächst fand ich die Liege im Liegewagen zwar etwas unbequem, aber mit der Zeit schläft man dann doch noch ein, wenn sich nicht gerade ein ca. 10-jähriger Holländer im gleichen Abteil mit seiner Mutter unterhält.

Irgendwann, es muss mitten in der Nacht gewesen sein, jedenfalls kam es mir so vor, passierten wir die Grenze zu Dänemark und ich wurde mit einem lauten "Passports please!" unsanft geweckt. Ab diesem Zeitpunkt war ich natürlich wach, habe aber trotzdem versucht ein wenig Schlaf zu finden, bis der Zug in Kopenhagen ist.

Irgendwie muss ich es jedenfalls geschafft haben, denn schon bald verließen uns die beiden Holländer und zurück blieben nur noch ein Pärchen und ich. Wenige Stationen später stiegen wir dann am Hauptbahnhof in Kopenhagen auch aus.

Dort traf ich dann auch Vanessa, Denise und Steffi, wobei Denise und Steffi sogar mit Fahrrad angereist waren. Ich hätte das Fahrrad mit meinem ganzen Gepäck gar nicht mehr transportieren können, aber die beiden haben es trotzdem irgendwie geschafft, sodass wir sogar den nächsten Zug in Richtung Lund nehmen konnten.

Als ob es im Zug mit dem Gepäck und den Fahrrädern nicht schon eng genug gewesen wäre, nein es mussten auch noch andere Austauschstudenten mit dem Zug fahren und das ganze Unternehmen noch schwieriger gestalten. Um dem noch einen drauf zu setzen, wurde in Malmö der hintere Teil des Zuges, in dem wir natürlich standen, abgekoppelt, sodass wir weiter nach vorne laufen mussten, wo es auch schon ziemlich eng war. Trotzdem haben wir es irgendwie geschafft, alle in den Zug zu steigen, sodass wir dann halbwegs pünktlich um 11.20 Uhr in Lund ankamen.

Dort wurden wir dann freundlich von Mentoren, alles Studenten oder ehemalige Studenten, empfangen und abgeholt. Hier begann nun unser erster anstrengender Tag in Lund, den wir größtenteils mit Warten verbracht haben.

Zunächst mussten wir auf den Bus warten. Der Bus war nur ein sechssitziger Bus und wir waren bis dahin mindestens 40 Studenten, denen mit jedem Zug weitere folgten. Es stellte sich aber heraus, dass es nicht nur einen Bus gab, sondern dass die Mentoren mehrere Wagen zur Verfügung hatten, sodass das Warten doch nicht allzu lange dauerte.

Dann wurden wir zum AF-Building gefahren, wo wir als erstes in einer Warteschlange anstanden, um unser Gepäck zu verwahren. Als nächster Schritt war die Warteschlange zum registrieren, die wir dann mit ein wenig Warten gut überstanden hatten. Beim Registrieren bekamen wir zum ersten Mal den Satz zu hören, der uns den halben Nachmittag verfolgen sollte: "Passport and Letter Of Acceptance please!"

Nachdem wir beides brav vorgezeigt hatten, bekamen wir ein Welcome Package mit allerlei Informationen in die Hand gedrückt. Damit bewaffnet mussten wir uns erneut in einer Warteschlange anstellen, wo wir zum Glück von einem netten Herren abgefangen wurden, der uns in eine sehr kurze Schlange für das Anmelden zum Schwedisch-Kurs stellte. Nachdem wir die Schlange zügig hinter uns gelassen hatten: "Passport and Letter Of Acceptance please!"

Wieder zeigten wir beides brav vor und konnten uns somit für den Schwedischkurs anmelden und die dafür nötigen Bücher kaufen.

Anschließend ging es erneut zu der langen Warteschlange, die wir kurz zuvor schon in Angriff genommen hatten. Mit allerhand Gesprächsstoff überwanden wir aber auch dieses Hindernis bravourös, um einigermaßen genervt mit den Worten "Passport and Letter Of Acceptance please" begrüßt wurden. Nun bekamen wir endlich Gewissheit, dass wir eine Wohnung im Wohnheim hatten und durfen den Vertrag unterzeichnen. Was wir nun gekauft hatten, wussten wir bis dahin noch nicht und ich weiß bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, was die anderen für eine Wohnung haben.

Nun, mit unserem Mietvertrag in der Hand, wollten wir uns für die Exkursion innerhalb von Skåne anmelden. Leider war der gewünschte Samstagstermin schon voll, sodass wir nun am Sonntag um 8.30 Uhr am Dom sein dürfen. Etwas ungünstig, da Samstag Abend die große Welcome Party stattfindet. Aber auch das werden wir alle überstehen.

Für diese Welcome Party mussten wir auch noch Karten kaufen, doch hier kamen wir den netten Studenten an der Kasse zuvor, da wir das Spiel schon kannten und zeigten unaufgefordert unseren Personalausweis und den Letter Of Acceptance vor.

Nun durfte jeder endlich in seine Wohnung verschwinden, was aber nicht ohne große Warterei vonstatten ging - bei mir jedenfalls. Bis ein Bus der Mentoren vorbei kam, der in meine Richtung fuhr, verging mit Sicherheit eine dreiviertel Stunde. Immerhin habe ich in der Zeit ein 2nd Hand Fahrrad gekauft.

Im Wohnheim angekommen wurde ich direkt von einer netten Schwedin auf unserem Flur begrüßt. Sie wollte wissen, ob ich etwas von der Küche und den Duschen wüsste. Ich wusste natürlich von nichts und schaute ein wenig verwundert drein.

Sie erklärte mir, dass die Küche abgeschlossen sei und es so aussehe, als sei sie vollkommen leer geräumt. Außerdem war alles auf dem Flur sehr staubig. Die Duschen sahen auch nicht besser aus und das tollste ist, dass aus ihnen kein Wasser kommt.

Wie es aussieht, bin ich mitten in ein Wohnheim gekommen, das gerade einige Dinge renoviert. Da die Schwedin selber gerade erst eingezogen war, wusste sie leider auch nicht, was nun geschehen soll und auf dem Flur war sonst niemand anderes da. Also bin ich erst mal mit ihr rum gelaufen und habe versucht herauszufinden, was mit den Duschen und der Küche ist, bzw. wo man sich duschen kann. Leider wusste jeder, dass es irgendwie Probleme bei uns gibt, aber niemand kannte eine direkte Lösung.

Also habe ich mich erst mal meinem Zimmer gewidmet, das relativ groß ist und eine eigene Toilette hat. Außerdem funktioniert der Internetanschluss auch schon, ohne großartig etwas einrichten zu müssen.

Nach einiger Zeit kam ein anderes Mädchen auf dem Flur nach Hause, das mir dann Duschen im Keller, sowie eine Küche zeigen konnte. Die Duschen sind okay, auch wenn es lästig ist, in den Keller zum Duschen zu gehen, aber die Küche hat schon ein gewisses Eigenleben entwickelt, da sich niemand dafür zuständig fühlt. Daher stimmt mich auch nicht traurig, dass mein Schlüssel merkwürdigerweise nicht auf das Schloss passt.

Nachdem ich mich nach dieser kleinen Rundführung nochmal im Housing Office wegen der schlechten Zustände gemeldet habe, waren die dort ganz überrascht, dass die Arbeiten in Dusche und Küche noch nicht abgeschlossen sind. Sie wollen sich drum kümmern und mir morgen weitere Infos geben. Immerhin habe ich wegen des zusätzlichen Aufwandes die Decke und das Kissen umsonst bekommen.

Im Anschluss war ich noch kurz lebenswichtige Dinge, wie Obst, Klopapier usw. einkaufen, wobei ich wiederum froh war, schon die eine oder andere Einkaufsmöglichkeit in Lund zu kennen.

Nachdem ich dann abends die Duschen im Keller ausprobiert hatte, bin ich wieder zum AF-Building gefahren, da sich unsere Mentorengruppe dort treffen wollte. Interessant war, dass ich dort einen Freund von Cornelia getroffen habe, der momentan immer noch hier studiert, aber das nur nebenbei. Mit der Mentorengruppe sind wir dann jedenfalls ins Kulturen gegangen, wo ich einige nette Leute kennengelernt und einen schönen Abend verbracht habe. Dass wir von dem Quiz, das dort veranstaltet wurde kaum ein Wort verstanden haben, war nicht so schlimm, da unsere Mentoren die meisten Fragen gut übersetzen konnten und wir die Antworten sowieso nicht wussten.

Nun bin ich wohlbehalten wieder im Wohnheim angekommen und werde mich schleunigst ins Bett legen.

Nächste Tage hört Ihr sicherlich erneut von mir.


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Auf Wiedersehen Deutschland, hallo Weblog!
geschrieben am 14.08.2006 - sichtbar für alle

Herzlich willkommen zu meinem neuen Weblog über das Auslandssemester in Lund!

Es steht schon lange fest, dass ich ein Auslandssemester an der Lund Universitet in Schweden machen werde. Nicht so lange steht fest, dass ich einen neuen, eigens für diesen Zweck konzipierten Weblog haben werde.

Nun ist es aber so weit und ich habe mich in den letzten Tagen dran gesetzt, etwas am Computer zu spielen und diesen Weblog zu kreieren. Da mir das Layout ganz gut gefällt, wird es evtl. für meine Homepage übernommen.

Eigentlich wollte ich heute meine Sachen packen, sodass ich morgen den ganzen Tag mehr oder weniger entspannen kann, bevor es morgen Abend gen Schweden geht. Jeder von Euch kennt mit Sicherheit so Situationen, in denen man eigentlich etwas machen sollte, es aber doch auf die lange Bank schiebt. Genauso geht es mir momentan mit der Packerei. Immerhin kann ich behaupten, ich hätte schon etwas gepackt, was ich bis vor wenigen Stunden nicht sagen konnte.

Trotzdem bin ich nicht viel weiter gekommen, außer dass ich nun weiß, dass eine größere Tasche schön wäre, obwohl der Trolley schon riesig und im Zug, sowie am Bahnhof sicherlich nur schwer zu handhaben ist. Dazu kommt dann noch eine Reisetasche und evtl. ein kleiner Rucksack, falls dieser nicht mehr in eine der beiden Taschen passt.

Da es nun schon spät ist und ich keine Lust mehr auf Packen habe, schreibe ich nun zu später Stunde die ersten Zeilen dieses Weblogs.

Morgen Abend fahre ich dann endlich mit dem Nachtzug von Düsseldorf nach Kopenhagen, um von dort weiter nach Lund zu fahren. Um 11.20 Uhr komme ich dann planmäßig am Bahnhof Lund Central an und darf mich auf den Weg zum AF building begeben, wo ich endlich erfahre, in welchem Wohnheim ich untergebracht bin.

Bisher weiß ich nur, dass ich in einem Wohnheim wohnen kann, nicht aber in welchem. Deshalb ist auch noch nicht ganz klar, ob ich von Anfang an eine Internetverbindung zur Verfügung habe, sodass es unter Umständen etwas dauern könnte, bis hier ein neuer Eintrag erscheint, obwohl ich sicherlich schnell etwas zu berichten habe.

Mittwoch Abend ist schon das erste Treffen mit anderen Auslandsstudenten geplant. Wir werden in kleinen Gruppen von Mentoren, ebenfalls Studenten an der Lund Universitet, betreut, um uns schnell in der Stadt und an der Uni zurecht zu finden. Mit dieser Gruppe ist das erste Treffen geplant und ich bin gespannt, wen ich dort alles kennen lerne. Am Freitag ist dann eine große Willkommensparty für die Auslandsstudenten, die mit Sicherheit auch ganz lustig werden wird.

Um eine Frage, die mir immer wieder gestellt wurde auch hier zu beantworten, muss ich erwähnen, dass in den ersten Wochen nur Einführungsveranstaltungen sind und das Studium erst im September beginnt. Alles weitere weiß ich selber noch nicht.

Ich werde versuchen, möglichst schnell nach meiner Ankunft erste Infos aus Schweden zu berichten und die Homepage weiterhin recht aktuell zu halten. Bis dahin Euch allen alles Gute und vi ses!




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