wurzel´s Weblog

Nichts, als die ganze Wahrheit über sein Auslandssemester in Lund

Hej,
eigentlich habe ich einen eigenen Weblog, aber da Florian so nett war, ein Skript zu schreiben, das meine Einträge automatisch hier rein schreibt, kommt Ihr sogar auf mims-welt.de in den Genuss von einem Hauch von Schweden.
Optimaler ist natürlich, meinen Weblog direkt unter www.lund.christianmeesters.de zu besuchen.
Wo auch immer Ihr meine Berichte lest, ich wünsche Euch viel Spaß dabei!

[ LISTENANSICHT ]
Von drei Physikern, einem Mathematiker, einem Biologen und anderen Sachen...
geschrieben am 18.02.2007 um 23:09 Uhr - sichtbar für alle

Vielen dürfte bekannt sein, dass sich Physiker und Mathematiker häufig nicht leiden können und gerne übereinander her ziehen. Ganz anders verhält es sich, wenn auf einmal ein Biologe anwesend ist. Dann wird der Unterschied zwischen Physiker und Mathematiker verschwindend gering im Vergleich zu den Unterschieden zum Biologen.
Dies musste ich schon des öfteren feststellen, vor allem, wenn wir uns Mittwochs abends im Physiker Pub treffen. Somit habe ich einmal in der Woche tierisch unter blöden Sprüchen von Physikern und Mathematikern zu leiden.
Trotzdem habe ich mich entschieden, für ein paar Tage mit Jörn, Johannes, Michael (alle drei Physiker) und Markus (Mathematiker) nach Stockholm zu fahren. Mir war klar, dass dies kein Spaßtrip werden würde, wenn ich so lange mit den vieren zusammen sein würde, aber irgendwie würde ich das schon überstehen. Letztendlich war es auch gar nicht so schlimm, denn wie es scheint, haben die vier nicht genug Energie, über einen längeren Zeitraum gegen einen Biologen zu wettern. Mittwochs spüre ich also schon die gebündelte Energie von einer Woche. Somit wurde es insgesamt also ein ganz ruhiger Trip.
Los ging es Donnerstag morgens um 9 bei minus 8 Grad, als Markus mich mit dem Auto abholte. Dann fuhren wir zu Michael und wollten von dort zum Bahnhof fahren, um Sonja zu verabschieden, die leider endgültig nach Hause fuhr. Michael war aber noch nicht fertig mit Baguette machen, sodass wir ihm erst noch geholfen haben, diese fertig zu machen, denn schließlich war dies unser geplantes Mittagessen.
Nach telefonischer Verständigung mit Sonja, bzw. Jörn erfuhren wir, dass Sonja sich entschlossen hatte einen Zug später zu nehmen, damit wir sie noch verabschieden konnten. Somit trafen wir Jörn, Johannes und Sonja am Bahnhof und setzten Sonja in den Zug in Richtung Kopenhagen. Als der Zug dann abgefahren war, konnte es endlich los gehen.
Zum Glück hat Markus einen Kombi, denn das Gepäck von fünf Leuten ist nun mal nicht wenig, vor allem wenn "der Biologe eine riesige Monstertasche" mitnimmt. Ich fand aber, dass die Tasche gar nicht so groß war und eine kleinere hatte ich nun mal nicht hier. Es war aber noch genügend Platz im Auto, sodass Markus sogar alle drei Spiegel nutzen konnte.
Auf der Fahrt habe ich endlich mein erstes Elch-Warnschild in Schweden gesehen. Alle, die hoffen, dass ich ihnen eines mitbringe, muss ich enttäuschen. Wir konnten nicht mal eben auf der Autobahn anhalten, um es abzuschrauben. Vor allem hätte erst mal jeder von uns eines für sich haben wollen.
Am späten Nachmittag kamen wir dann endlich im verschneiten Stockholm an und brauchten gar nicht lange, um unsere Jugendherberge zu suchen. Johannes, Michael und ich teilten sich ein Viererzimmer, während die beiden "Schnarcher" unter uns, Markus und Jörn, ein Zweierzimmer bezogen.
Nachdem wir unten in der Küche die letzten Baguettes gegessen und uns ein wenig ausgeruht hatten, gingen wir einkaufen und machten daraufhin das erste Mal die Stadt unsicher. Am Freitag wurde dann die Stadt erst mal zu Fuß erkundet und wir kauften uns die sogenannte Stockholm Card, mit der man für 48 Stunden kostenlosen oder vergünstigten Zugang zu diversen Sehenswürdigkeiten hatte und die U-Bahn kostenlos nutzen konnte.
Stadthaus, Wassermuseum, Nobel-Muesum, Musikmuseum und das naturhistorische Museum sind nur einige der Museen und Kirchen, die wir gesehen haben und in denen wir uns immer wieder aufwärmen konnten. Sehr zu empfehlen ist auf jeden Fall das Vasa-Museum, in dem das 1961 geborgene und restaurierte schwedische Schlachtschiff von 1628 ausgestellt ist. Ebenfalls empfehlenswert (nicht nur für Kinder) ist das Junibacken, welches ein Museum für Kinder ist, in dem alles Mögliche über Figuren von Astrid Lindgreen ausgestellt ist. Dort sind Jörn, Markus und ich am Sonntag alleine hingegangen, während Johannes und Michael lieber etwas Kunst sehen wollten. Aber wie man auch auf den Fotos sehen kann, hatten wir dort sichtlich Spaß.
Spaß hatten wir aber insgesamt, auch wenn es morgens manchmal etwas früh und abends spät war. Nicht verwunderlich ist da, dass sowohl Jörn, als auch Markus am Samstag vergessen hatten, ihren Wecker zu stellen und somit später zum Frühstück kamen. Alles in Allem hat es aber immer ganz gut geklappt und nach dem abendlichen Einkaufen im ICA oder Coop Supermarkt wurde spät gekocht und die Planung für den nächsten Tag unternommen.
Da wir mit dem Auto gefahren waren, war es am Abreisetag überhaupt kein Problem noch einmal bei Mariestad vorbei zu fahren und noch Schloss Gripsholm zu sehen. Nach den fünf Tagen Stockholm kann ich sagen, dass sich die Tour auf jeden Fall gelohnt hat und ich Stockholm irgendwann nochmal gerne bei wärmeren Temperaturen erleben würde.

Seit ich aus Stockholm zurück bin, war ich aber nicht untätig. Natürlich habe ich wieder eine Menge im Labor gestanden, wobei die letzten zwei Wochen leider mehr oder weniger umsonst waren, da meine Bakterien erst nicht richtig wachsen wollten, dann starben sie ohne ersichtlichen Grund und als ich sie endlich da hatte, wo ich sie haben wollte, hatten wir eine Kontamination in den Schläuchen, sodass ich morgen noch einmal von vorne anfangen darf.
Am letzten Donnerstag war dann mal wieder eine WG-Party angesagt. Wie beim letzten Mal gab es eine Tour de Chambre, was heißt, dass jeweils zwei oder drei von uns zusammen ein Thema für einen Raum vorbereiten und man dann von Zimmer zu Zimmer zieht und irgendwelche Spiele macht, bzw. einen Drink serviert bekommt. Dieses Mal war ich mit Lina und Åsa zusammen und wir hatten das Thema Rot gewählt. Zum Thema Rot passt natürlich auch Liebe, weshalb wir uns als Spiel Norwegische Karaoke ausdachten, bei der Lovesongs oder andere Lieder mit dem Thema Rot geungen werden sollten. Wir teilten die anderen in zwei Gruppen auf und nacheinander musste jeweils einer der Gruppe vortreten und den Song, den er über Kopfhörer hörte singen. Der Rest der Gruppe musste versuchen, das Lied zu erraten. Scheint teilweise gar nicht so einfach zu sein.
Auch nicht so einfach war es an dem Abend generell für mich, da dieses Mal alles auf Schwedisch gemacht wurde. Aber einen Großteil habe ich doch noch verstanden und wenn ich mal etwas nicht verstanden habe, konnte mir meistens jemand helfen und es kurz auf Englisch erklären.
Gegen elf Uhr machten wir uns dann langsam auf den Weg in die Malmö Nation, wo ich auch noch Johannes und Jörn traf. Ich muss aber sagen, dass mir die Nation nicht so sehr gefällt und ich nicht weiß, ob ich da nochmal hin gehen werde.

Am Samstag war ich dann zum ersten Mal in meinem Leben Ski fahren. Mit ein paar Leuten aus unserer Arbeitsgruppe hatten wir uns entschlossen zusammen nach Vallåsen, etwa eine Stunde von hier, zu fahren. Also trafen sich um acht Uhr drei Schweden, drei Brasilianer, ein Italiener und ich und wir machten uns auf den Weg.
Bisher waren nur die drei Schweden schon einmal Ski gefahren. Desweiteren kannte Maurizio schon das Gefühl auf Ski, da er in Italien regelmäßig Langlauf gemacht hat. Somit gingen wir zunächst einmal auf die Kinderpiste, um langsam zu lernen, wie man Ski fährt. Das wurde aber ziemlich schnell langweilig, sodass wir uns bald auf die grüne Piste, die leichteste Kategorie, begaben. Meine erste Abfahrt habe ich sogar ohne Sturz überlebt, wobei ich im letzten Abschnitt etwas überrascht war, dass es auf einmal etwas steiler wurde und ich somit ziemlich schnell an Tempo gewann. Bei der nächsten Abfahrt war ich dann vorbereitet und wusste, dass ich mich vielleicht doch etwas mehr drehen sollte, wenn ich nicht so schnell fahren wollte.
Nach für mich vier Abfahrten und ich denke zwei für die Brasilianer gingen wir ins Restaurant, um etwas zu essen. Danach wollte ich mit den drei Schweden die blaue Piste ausprobieren und wir mussten feststellen, dass der Schnee schon relativ nass war, da wir Temperaturen über 0 Grad und Sonne hatten. Auf der etwas steileren Piste und im schwereren Schnee habe ich mich dann doch das ein oder andere Mal hingelegt. Leider muss ich mir dabei irgendwie ein wenig den rechten Daumen verstaucht haben, was momentan etwas lästig ist, da ich diesen normalerweise benutze, um die Leertaste zu drücken. Beim Schreiben dieser Zeilen habe ich mich aber schon fast daran gewöhnt, den linken Daumen zu nutzen.
Mit ein wenig Ruhe und etwas Eis wird es aber mit Sicherheit die nächsten Tage schon wieder besser sein.
Ich denke, dass es nun erst mal genug Text für die nächsten Tage war und die Fotos von Stockholm kommen schließlich auch noch dazu.


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